86.000 Euro für „Stadt ohne Juden“

Das Österreichische Filmarchiv hat mit einer Crowdfunding-Kampagne 86.000 Euro für die Restaurierung des Films „Stadt ohne Juden“ gesammelt. Die jahrzehntelang verschollene Original-Version soll 2017 in Wien Premiere haben.

Der Erfolg der Crowdfunding-Kampagne steht seit der Vorwoche fest, zu diesem Zeitpunkt wurde die für die Restaurierung notwendige Marke von 76.400 Euro erreicht - mehr dazu in „Stadt ohne Juden“: Rettung erfolgreich.

Originalversion zeigt Antisemitismus im Alltag

Insgesamt sind in den vergangenen Wochen 86.000 Euro zusammengekommen, wie das Filmarchiv am Donnerstag mitteilte. Klein- und Großspenderinnen und -spender aus der ganzen Welt haben sich beteiligt. Die Wiederentdeckung der lange verschollenen Originalversion des Filmes „Die Stadt ohne Juden“ hatte für internationales Aufsehen gesorgt, der Film gilt als filmisches Zeitdokument.

Die ungekürzte Originalversion des Spielfilms zeigt, dass Antisemitismus schon im Wien der 1920er Jahre Alltag war. In den jetzt aufgetauchten Szenen sind auch Ausschreitungen gegen die jüdische Bevölkerung zu sehen. Für die Restaurierung und Sicherung des Stummfilms muss jeder der mehr als 100.000 Filmkader einzeln bearbeitet werden.

Das Österreichische Filmarchiv wird unverzüglich mit der Restaurierung und Sicherung des angegriffenen 35 mm Nitrofilms beginnen. Die restaurierte Originalfassung von „Stadt ohne Juden“ soll Ende nächsten Jahres in Wien Premiere haben.

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