Josef Haders „Wilde Maus“ bei Berlinale

Josef Hader geht mit seinem Regiedebüt „Wilde Maus“ bei der 67. Berlinale ins Rennen um den Goldenen Bären. Die Tragikomödie um einen Musikkritiker und seinen Rachefeldzug feiert im Wettbewerb ihre Weltpremiere.

Mit kultigen Auftritten u.a. in den Brenner-Filmen hat der Schauspieler und Kabarettist Josef Hader bereits österreichische Film- und Fernsehgeschichte geschrieben. Bei der 67. Berlinale feiert der 54-Jährige nun seinen internationalen Einstand als Regisseur: Sein Debütfilm „Wilde Maus“ konkurriert im Wettbewerb des A-Festivals um den Goldenen Bären, teilten die Filmfestspiele am Dienstag mit. Der Film wird auf der Berlinale (9. bis 19. Februar) erstmals zu sehen sein - mehr dazu in „Spannendster Filmstart“ für Hader.

Josef Hader

APA/Techt

Die „Wilde Maus“ konkurriert mit 12 anderen Filmem

Musikkritiker auf Rachefeldzug

In der Tragikomödie, die am 17. Februar in die österreichischen Kinos kommt, verkörpert der gebürtige Mühlviertler den Musikkritiker Georg, der nach seiner Kündigung bei einer Wiener Zeitung nach Rache sinnt. Seiner sich nach Nachwuchs sehnenden, jüngeren Frau Johanna (Pia Hierzegger) die Kündigung verschweigend, geht der 50-Jährige auf nächtliche Rachefeldzüge gegen seinen Ex-Chef. Tagsüber trifft er sich mit seinem ebenfalls arbeitslosen, ehemaligen Mitschüler Erich und beginnt, mit ihm und dessen rumänischer Freundin eine alte Achterbahn - die „Wilde Maus“ - zu renovieren.

Als Erich an Haders Seite steht sein langjähriger Weggefährte Georg Friedrich, der auch in einem weiteren Wettbewerbsfilm mitwirkt: In „Helle Nächte“ des deutschen Regisseurs Thomas Arslan („Gold“) verkörpert der 50-Jährige den Bauingenieur Michael, der mit seinem Sohn Luis nach Norwegen reist, um einen Neustart zu wagen.

Einer von 13 Filmen bei Berlinale

„Wilde Maus“ und „Helle Nächte“ sind zwei von insgesamt 13 Filmen, die dem Hauptwettbewerb und dem „Berlinale Special“ hinzugefügt wurden. Um den Goldenen Bären konkurrieren weiters neue Werke des Deutschen Volker Schlöndorff („Return to Montauk“), des Südkoreaners Hong Sang-soo („Bamui haebyun-eoseo honja“), des Brasilianers Marcelo Gomes („Joaquim“) sowie des Japaners Sabu („Mr. Long“).

Der britische Regisseur Danny Boyle zeigt „T2 Trainspotting“, das lang ersehnte Sequel seines Kult-Drogenfilms, ebenso außer Konkurrenz wie James Mangold das „X-Men“-Spin-off „Logan - The Wolverine“ mit Hugh Jackman.

Hader

ORF

„Wilde Maus“ ist Haders Regiedebut

Glawogger posthum vertreten

Bereits zuvor standen neue Arbeiten von u.a. Aki Kaurismäki, Agnieszka Holland und Sally Potter als Bären-Kandidaten fest. „Wilde Maus“ ist derzeit der einzige Debütfilm im Hauptwettbewerb der Filmfestspiele. Das vollständige Programm wird am 31. Jänner bekannt gegeben. Österreich ist auch in der Reihe „Panorama“ vertreten: Hier feiert „Untitled“, Michael Glawoggers letztes, von seiner Cutterin Monika Willi vollendetes Werk seine Weltpremiere.

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