Rollatoren-Parkplätze im Gemeindebau

Immer mehr Bewohner in den Gemeindebauten sind auf Rollatoren angewiesen. Damit diese nicht im Weg stehen oder Fluchtwege blockieren, führt Wiener Wohnen jetzt eigene Parkplätze ein - sogar mit eigenem Nummernschild.

Wer seinen Rollator, zum Beispiel wegen Stufen, nicht in die eigene Wohnung mitnehmen kann, habe ihn bisher verbotenerweise oft einfach im Stiegenhaus abgestellt, sagte Renate Billeth von Wiener Wohnen im Interview mit Radio Wien. Das sei jedoch eine Gefahr für die Sicherheit aller Bewohnerinnen und Bewohner: „Wenn ein Brand ausbricht, macht so eine Gehhilfe das Fliehen unmöglich, wenn sie verrutscht und den Fluchtweg verstellt.“ Die Rollatoren mussten deswegen immer wieder entfernt werden.

Rollator auf Abstellplatz

PID/Schaub-Walzer

Die Parkplätze werden mit einem Nummernschild gekennzeichnet

Halterungen verhindern Wegrollen

Für die neuen Rollatoren-Parkplätze werden nun feuerpolizeilich genehmigte Stellen gesucht. „Das ist in der Regel zum Beispiel unter Postkästen oder Nischen hinter Aufzügen im Halbstock“, erklärte Billeth. Mit einer Halterung werden die Rollatoren dort gesichert und so ein Verrutschen und Blockieren von Fluchtwegen verhindert. Bisher habe man auch diese Plätze durch das Fehlen von Halterungen nicht nützen dürfen, auch wenn der Rollator dort vermeintlich niemanden störte.

Informationen zu Rollator-Parkplätzen gibt es auch bei Service-Nummer von Wiener Wohnen: 05/757575

Mit einem Nummernschild sollen die Parkplätze den Bewohnern persönlich zugeordnet werden. „Das wird an der Mauer angebracht. Die Mieterin oder der Mieter bekommt dann auch eine eigene Plakette für den Rollator“, erklärte Billeth. Zudem gibt es eine Vorrichtung für ein Schloss, sodass der Rollator auch abgesperrt werden kann. Die Parkplätze sind kostenlos, es muss jedoch ein Antrag bei Wiener Wohnen gestellt werden.

Rollatoren-Box bei Platzmangel möglich

Der Bedarf für Rollatoren-Abstellplätze werde in den nächsten Jahren weiter steigen, rechnet man bei Wiener Wohnen. Derzeit seien rund 80.000 Bewohnerinnen und Bewohner in den Gemeindebauten über 65 Jahre alt, so Billeth.

Ergibt die feuerpolizeiliche Überprüfung, dass in einem Stiegenhaus kein (weiterer) Parkplatz eingerichtet werden kann, bemühe man sich um eine alternative Unterbringungsmöglichkeit im nahen Umfeld des Stiegenhauses, heißt es bei Wiener Wohnen. Eine Option sei zum Beispiel eine eigene Rollatoren-Box.

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