Widersprüche um Vorfall in U3

Widersprüchliche Angaben gibt es zu einem Vorfall in einer U3-Garnitur am Montag. Dabei sollen Jugendliche mit einer Schreckschuss- oder Spielzeugpistole hantiert haben. Zwei Zeugen machten jedoch unterschiedliche Aussagen.

Klarheit sollen nun Videoaufnahmen von Überwachungskameras der Wiener Linien bringen. Diese waren jedoch am Dienstag, auch knapp 24 Stunden nach dem Vorfall, noch nicht ausgewertet. Die Polizei habe das Material bereits beantragt, die Bilder sollen noch am Dienstag übermittelt werden, so Daniel Amann, Sprecher der Wiener Linien am Dienstag.

Polizei: Massenpanik auf Fotos nicht ersichtlich

Eine Frau hatte am Montagnachmittag laut Polizeisprecherin Irina Steirer den Stationswart in der U3-Station Zieglergasse informiert. Sie habe zwischen den Stationen Westbahnhof und Zieglergasse eine Gruppe Jugendlicher in einem Waggon beobachtet, die mit einer Spielzeugpistole hantiert hätten. Dann habe sie einen Knall gehört, die Jugendlichen hätten daraufhin aber gerufen: „Ist nur Spaß, ist nur Spaß.“ Von einer Massenpanik wollte die Zeugin nichts mitbekommen haben. Der Stationswart rief die Polizei, die daraufhin auch die Zeugin befragte.

Demgegenüber sagte ein anderer Zeuge - laut „Kronenzeitung“ ein Terrorexperte - dem Blatt und auch der Polizei, dass es sehr wohl zu einer Massenpanik gekommen sei. Die Jugendlichen hätten die Fahrgäste mit einer Schreckschusspistole bedroht und auch „Allahu akbar“ gerufen - die andere Zeugin hatte davon nichts mitbekommen. Den Beamten zeigte der Mann auch Fotos am Handy, worauf aber laut Steirer nicht wirklich eine Massenpanik zu erkennen ist.

Polizeieinsatz in Station Zieglergasse

Der Mann erstattete Anzeige wegen gefährlicher Drohung. Auch zum Ort des Vorfalls machte er andere Angaben als die Frau - demnach befand sich die U-Bahn-Garnitur gerade zwischen den Stadtionen Johnstraße und Schweglerstraße. Die Polizei hielt am Montag gegen 14.00 Uhr Nachschau in der U-Bahn-Station Zieglergasse, nahm dort jedoch keine Anzeichen für eine Massenpanik wahr. Auch die Jugendlichen seien nicht mehr anwesend gewesen, so Steirer.

„Wir haben Sicherheitsvorkehrungen im Zug und am Bahnsteig für genau solche Vorfälle, wenn sich Fahrgäste nicht sicher fühlen“, sagte Amann bereits am Montag. Mit diesen Notsprecheinrichtungen, die in den Waggons und auch beim „SOS-Würfel“ auf den Bahnsteigen in mehrfacher Ausführung vorhanden sind, kann direkt der U-Bahnfahrer bzw. die Leitstelle erreicht werden. Im Notfall solle man sich nicht scheuen, sie zu verwenden.