Ärztekammer: „Fonds ist unser Sparbuch“

In knapp zwei Wochen findet die Wiener Ärztekammerwahl statt. Am Mittwoch steht ein Ärztegipfel an. Da soll den Mitgliedern unter anderem auch erklärt werden, wofür die Kammer einen 24-Millionen-Euro-Fonds braucht.

Pamela Rendi-Wagner (SPÖ) ist neu im Amt als Gesundheitsministerin. Und das in einer heiklen Phase: Denn es herrscht Wahlkampf für die Ärztekammerwahl. Am Mittwoch beim Ärztegipfel will die Kammer wieder einmal gegen die Primärversorgungseinheiten protestieren.

Außerdem erwarten die Mitglieder eine Erklärung, nämlich wofür der 24-Millionen-Euro-Fonds, gespeist aus Mitgliedsbeiträgen, gedacht ist. Für Gesundheitsökonomen ist das eine gewaltige Summe, die Ärztekammer spricht von notwendigen Rücklagen - mehr dazu in Ärztekammer: Kampffonds mit 24 Mio. Euro.

Thomas Szekeres

ORF

Der derzeitige Präsident Thomas Szekeres tritt mit eigener Liste an

„Hauptsächlich für Öffentlichkeitsarbeit“

Über den Kampffonds verfügt die Wiener Ärztekammer seit Jahren, betonte Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres im Ö1-Morgenjournal. „Der Fonds ist das Sparbuch der Wiener Ärztekammer. Wir verwenden nur kleine Teile davon, hauptsächlich für Öffentlichkeitsarbeit, Plakate, Inserate“, so Szekeres.

Das Geld sei nicht dafür gedacht, um im Fall eines Streikes den Verdienstausgang zu bedecken, denn dafür sei der Fonds zu klein bemessen, so der Ärztekammerpräsident.

Wiener Ärztekammer hat am meisten Geld

Die Wiener Ärztekammer ist mit rund 12.500 Pflichtmitgliedern nicht nur die stärkste Landesorganisation der Standesorganisation, sie dürfte mit 24 Millionen Euro auch am meisten Geld für Kampfmaßnahmen haben. Dieser Betrag ist in der Bilanz 2015 für den so genannten Kampf- und Aktionsfonds ausgewiesen, im Jahr davor waren es sogar 25 Millionen. Gespeist aus der Kammerumlage, das sind Pflichtbeiträge aller zugelassenen Ärzte.

Wahlkampf in der Ärztekammer

Ab Montag können Ärzte die Stimme für ihre Standesvertretung abgeben. Zwei Fraktionen haben gute Erfolgsaussichten.

Vizepräsident strebt Präsidentenamt an

Der derzeitige Vizepräsident der Wiener und Bundes-Ärztekammer Johannes Steinhart strebt in beiden Organisationen das Präsidentenamt an. Im Gespräch mit Journalisten gab er Montag an, dass sein Wahlziel „natürlich die Präsidentschaft“ sei. Steinhart betonte aber auch „bescheiden“ sein zu wollen. Voraussetzung für eine Wahl auf Bundesebene wäre, dass er zunächst in Wien zum Präsidenten gewählt wird.

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