Grüner Bezirksrat wechselt zur FPÖ

Einen ungewöhnlichen Wechsel vollzieht der grüne Penzinger Bezirksrat Gottfried Böck. Weil er mit der Politik der Grünen unzufrieden ist, wechselt er zur FPÖ, das berichtet die „Krone“. Böck kritisiert vor allem die grüne Verkehrspolitik.

Es seien vor allem die Entscheidungen beim Thema Verkehr, die Busfahrer Böck nicht mehr ausgehalten habe. „Unnötige und gefährliche Radwege machen den Autofahrern das Leben schwer, dazu die sinnbefreiten 30er-Zonen“, wird Böck zitiert. Ein weiteres Motiv für seinen Wechsel sei die „sklavisch eingehaltene Frauenquote, die sich oft negativ auswirken würde, weil mittlerweile nicht auf Qualifikation, sondern nur aufs Geschlecht geschaut werde“, so Böck.

Der Parteiwechsel des Ex-Grünen zu den Freiheitlichen hat für die Penzinger Bezirkspolitik weitreichende Folgen: Mit dem Wechsel geht bei insgesamt 56 Mandaten im Bezirk die rot-grüne Mehrheit verloren. Die Partei soll über den Wechsel erst aus der Zeitung erfahren haben. Radio Wien wollte Böck kein Interview geben.

Grüne von Wechsel „sehr überrascht“

In der grünen Bezirkspartei zeigt man sich laut Austria Presse Agentur „sehr überrascht“. Allerdings betonte Klubvorsitzender Kilian Stark in einem schriftlichen Statement: „Unsere Grundwerte wie etwa Frauen- und Menschenrechte sind uns wichtig. Wenn sich ein Bezirksrat mit diesen Grundwerten nicht identifizieren kann, dann ist er woanders politisch besser aufgehoben. Das ist jedoch schade.“

Formal wird der scheidende Grüne künftig als fraktionsfreier Abgeordneter im Bezirksparlament sitzen, weil ein fliegender Klubwechsel - wie auch auf Gemeinderats- und Landtagsebene - nicht möglich ist. Sollte Böck in den nächsten Tagen nicht freiwillig aus dem grünen Bezirksklub austreten, werde man ihn ausschließen, kündigte Stark an.

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