Ultras stoppten Rapid auf Autobahn

Mitglieder der Fangruppe Ultras von Rapid Wien haben nach dem 0:3 gegen Ried den Mannschaftsbus auf der Heimfahrt gestoppt. Rapid bestätigte am Freitag, es habe eine Aussprache auf einem Autobahnparkplatz gegeben.

„Die Fans waren aus verständlichen Gründen enttäuscht, deswegen wurde schon kurz nach dem Spiel eine Aussprache zwischen ihnen, der Mannschaft und dem Betreuerteam auf einem Autobahnparkplatz vereinbart“, bestätigte der Sprecher Rapids, Peter Klinglmüller. die Ultra, die wohl einflussreichste Fangruppierung, hatte das außergewöhnliche Treffen am Freitag publik gemacht.

Es sei eine ganz normale Aussprache zwischen einer Fußballmannschaft und Fans gewesen, so Klinglmüller weiter. Dabei sei es zu keinen negativen Vorfällen gekommen. Das Treffen war laut Klinglmüller „eine Lösung im Sinne aller Beteiligten, damit man in Ruhe miteinander spricht. Die Clubführung sieht das als akzeptables Mittel, wir sprechen gerne mit unseren Fans, die uns auch immer unterstützen.“

Fans lasen Rapid „die Leviten“

Auf der Homepage der Fangruppierung heißt es, dass nach dem Spiel in Ried „dringender Handlungsbedarf“ bestanden habe, „um allen Beteiligten diese Situation klarzumachen“ und „der Mannschaft auf einem Lkw-Rastplatz die Leviten zu lesen“. Zum Inhalt dieser Gespräche wurden keine Angaben gemacht.

Außerdem schrieben die Ultras über Unterredungen mit Fredy Bickel und Christoph Peschek am Samstagabend: „Bei der Ankunft in Hütteldorf hatten wir noch ein Gespräch mit den Geschäftsführern Sport sowie Wirtschaft, die den Eindruck machten, als hätten sie wirklich überrissen, was auf dem Spiel steht.“

Juristisches Nachspiel möglich

Nach dem Spiel in Ried, das auch das Aus für Trainer Damir Canadi bedeutete, droht zudem zumindest einigen Rapid-Fans noch ein juristisches Nachspiel. Ein siebenjähriges Mädchen hatte beim Ried-Match im Rapid-Sektor giftige Dämpfe eingeatmet und musste ins Spital. Die Landespolizeidirektion wird Anzeige wegen Körperverletzung und Gefährdung der körperlichen Sicherheit gegen unbekannt erstatten, sagte Sprecher David Furtner am Freitag.

Insgesamt seien bei der Begegnung 28 illegale pyrotechnische Gegenstände abgebrannt worden, kritisierte Furtner. Die Notwendigkeit einer erhöhten Polizeipräsenz erkläre sich damit eigentlich von selbst.

Erste Bewährungsprobe Rapids nach Canadi

Lediglich sechs Monate hat die Amtszeit von Damir Canadi als Rapid-Trainer gedauert. Seit letzten Sonntag ist der ehemalige Canadi-Assistent Goran Djuricin hauptverantwortlicher Coach der Grün-Weißen. Vorläufig nur als Übergangstrainer. Doch der 42-jährige Wiener will aus seinem Aushilfsjob eine längerfristige Anstellung machen. Am Samstag muss Djuricin gegen den Ligazweiten Altach beweisen, dass er in der Lage ist, Rapid wieder zum Erfolg zu führen. Veränderungen hat er bereits angekündigt - mehr dazu in Grün-weißer Restart: Neo-Rapid-Coach voller Optimismus (sport.ORF.at)

Links: