Pläne für neue Synagoge bewilligt

In der Leopoldstadt soll eine Synagoge wieder aufgebaut werden. Der Verein „Adass Jisroel“ hat dazu grünes Licht vom Bezirk bekommen. Die Finanzierung ist noch nicht gesichert. Auf dem Areal ist auch ein koscheres Hotel geplant.

Noch steht in der Großen Schiffgasse 8 in der Leopoldstadt ein sanierungsbedürftiger Altbau, der Hof und das angrenzende Grundstück liegen seit Jahren brach. Laut Bauplan wird der desolate Altbau abgerissen und auf den beiden Grundstücken straßenseitig ein Hotel gebaut. Es soll laut dem Verein Wiens erstes koscheres Hotel werden. Der Grund für das Hotel soll verpachtet werden, und so den Wiederaufbau der Synagoge finanzieren.

Der Nachbau der Schiffschul-Synagoge, die 1938 von den Nazis zerstört wurde, soll im Hof hinter dem geplanten Hotel errichtet werden. Im Erdgeschoss der Synagoge sind 150 Sitzplätze geplant, im Stock darüber eine Bibliothek und vier Wohnungen für Jungfamilien. Die Synagoge fällt allerdings kleiner aus, das ursprüngliche Gebetshaus hatte Platz für 750 Personen geboten.

Bau der Synagoge soll drei Millionen kosten

Die Kosten für den Synagogen-Bau sind mit rund drei Millionen Euro veranschlagt. Für die Finanzierung des Projekts in der Schiffgasse sucht der jüdische Verein, dem das Doppelgrundstück gehört, Investoren.

Laut Vorstandsmitglied Samuel Kern sei man bereits mit mehreren heimischen, aber auch ausländischen Interessenten im Gespräch. Der Verein besteht ausschließlich aus orthodoxen Juden. Rund 100 Familien gehören laut Kern zu der Gemeinde. Die Synagoge soll dann auch von einem weiteren Verein genutzt werden

Für die Baupläne gibt es bereits grünes Licht vom Bezirk. Kommt die Finanzierung zustande, dann will der Verein mit Jahresende zu bauen beginnen. Der Gründer des Vereins, Holocaust-Überlebender Benno Kern (89), ist der letzte Überlebende, der die Original-Synagoge gesehen hat. Der Verein will sich mit dem Bau beeilen, damit er noch die Eröffnung der Synagoge miterleben kann.