Fitnessmarkt in Wien heiß umkämpft

Die richtige Bikini- oder Badehosenfigur kann man sich in mittlerweile mehr als 200 Sportstudios in Wien holen, vom kleinen Fitnessstudio bis zur großen Kette. Und die buhlen um Kunden - mit Diskontpreisen, Luxus und auch Stars.

Großen Andrang rund um Rapper Sido gab es zuletzt in Liesing. Der Superstar eröffnete das erste Riesen-Fitnesscenter in Österreich. Auf 5.000 Quadratmetern bietet es den Mitgliedern unzählige Trainingsmöglichkeiten. Der Betreiber muss für solche medienwirksamen Auftritte tief in die Tasche greifen - denn der Fitnessmarkt in Wien ist hart umkämpft.

Sido Fitnesscenter Studio

ORF

Rapper Sido eröffnete Österreichs größtes Fitnesscenter

„In den letzten Jahren sind Diskonter doch sehr intensiv auf den Markt gekommen. Jetzt aktuell ist der Trend zur Zielgruppe. Das heißt, zum kleinen Studio, dem Mikrostudio. Wir haben Crossfit-Studios, wir haben reine Damen-Studios, hier hat sich das in den vergangenen Jahren sehr spezifisch entwickelt“, sagt Fitnessbetreiber-Branchensprecher Martin Becker im Wien-Heute-Interview.

Von der „Traditionsperle“ zur Kette

In Wiens ältestes Fitnesscenter in der Rabengasse im dritten Bezirk werden seit fast vierzig Jahren Gewichte gestemmt - ohne „Schnickschnack“ trainieren die rund 50 Mitglieder in einem familiären Umfeld. „Es ist die letzte verbliebene Traditionsperle, die es in Wien noch gibt. Sowas ist immer mehr am Aussterben aufgrund von neuen Ketten. Und das ist für mich das Besondere, dass da noch eine Atmosphäre herrscht, wo sich jeder grüßt, wo sich jeder hilft und wo Zusammenhalt herrscht“, sagt Ewald Rupp, der dort trainiert.

Harter Kampf der Fitnesscenter

Von Liesing aus will ein Konzern aus Deutschland den ohnehin schon umkämpften Wiener Markt aufmischen.

Weniger familiär geht es hingegen in der Filiale einer größeren Kette in der Innenstadt zu. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben mehrere tausend zahlende Mitglieder. An dieser Adresse steht wiederum der Komfort an erster Stelle - und das im großen Stil. „Gerade mit unserer Lage, mit unseren Facilitys bieten wir unseren Mitgliedern ein gehobenes Ambiente und schon ein Luxusgefühl natürlich“, so Altan Enginalev von Holmes Place.

Sido Fitnesscenter Studio

ORF

Wiens ältestes Fitnessstudio in der Rabengasse im dritten Bezirk

Ständige Angebots-Erweiterung

Neben den klassischen Fitnessgeräten sollen auch Personal Trainings und Wasser-Aerobic den Kundenstock erhöhen. Das Angebot verändert sich ständig. Die Anbieter müssen mit den Trends gehen, denn auch der Fitnessmarkt ist im ständigen Wandel. In Wien gibt es momentan 220 Fitnessstudios - doppelt so viele wie noch vor zehn Jahren.

Sido Fitnesscenter Studio

ORF

Martin Becker, Branchensprecher der Fitnessbetriebe im ORF-Interview

„Wir haben jetzt schon einen ziemlichen Verdrängungswettbewerb. Ich gehe davon aus, dass sich in den nächsten Jahren hier doch noch einiges verändern wird. Bei der Zielgruppe Frauen, der Zielgruppe Senioren ist noch Potenzial. Wer diesen Weg mitgeht, wird die Möglichkeit haben, auch noch weiterhin am Markt zu bleiben.“

Derzeit haben die Diskonter die Nase vorne. Angebote grosser Ketten ab 19,90 Euro im Monat machen es den kleinen Fitnessstudios schwer. Mit dem deutschen Konkurrenten kommt nun ein neuer Player nach Wien. Im Schnitt gibt jeder Wiener rund 50 Euro im Monat für eine Mitgliedschaft im Fitnesscenter aus.