600 Festnahmen bei Drogen-Hotspots

Vor einem Jahr wurde das öffentliche Dealen unter Strafe gestellt. Seither wurden 600 mutmaßliche Suchtgifthändler festgenommen. Durch die Kontrollen ist die Drogenszene von den Hotspots weitgehend verschwunden.

Vor einem Jahr gingen zahlreiche Händler ungeniert ihren Geschäften nach. Sie boten Passanten Marihuana, aber auch harte Drogen an. „Wie andere ihre Karotten am Naschmarkt verkaufen, so wurden dann auch an öffentlichen Plätzen in den U-Bahn-Stationen Suchtmittel angeboten. Und das sind doch Orte, wo viele Menschen vorbeigehen, auch Jugendliche, die dann dort unter Umständen animiert werden, tatsächlich einmal etwas auszuprobieren. Und das ist wirklich nicht tragbar“, so der Drogenkoordinator Michael Dressel gegenüber „Wien heute“.

Thaliastraße

ORF/Rieger

Noch im Frühjahr 2016 wurde in den U-Bahn-Stationen ungeniert gedealt

Mit der Novelle zum Suchtmittelgesetz ist es der Polizei seit einem Jahr möglich, gegen die Dealer vorzugehen. Denn jetzt drohen den Drogenhändlern bis zu zwei Jahre Haft: „Durch diverse Kontrollen, Sicherstellungen, aber vor allem durch zahlreiche Festnahmen konnte das Dealen auf den sogenannten Hotspots, wie zum Beispiel am Praterstern, oder auch im Bereich entlang der U6 weitgehend beendet werden“, so Polizeisprecherin Irina Steirer.

Katz- und Maus-Spiel

Bei Schwerpunktaktionen sind bis zu 200 Polizisten in Uniform und in Zivil an den Hotspots unterwegs. Die Suchtgifthändler weichen den Kontrollen aus und treffen ihre Abnehmer dann in Lokalen, Innenhöfen oder Wohnungen. Es ist ein Katz- und Maus-Spiel. Über 12.000 Personen wurden im vergangenen Jahr nach dem Suchtmittelgesetz angezeigt. Aus Sicht der Polizei ist die Drogenszene seit der Strafverschärfung ständig in Bewegung. Die Beamten sind es auch.

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