Czernohorszky fordert Mittelfreigabe für Schulen

Mehr Geld für Schulen mit vielen fremdsprachigen Kindern - das sollte die Bildungsreform bringen. Doch auch ohne Reform könnte der Bund die Mittel sofort zuschießen, fordert nun Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ).

„Ein großer Teil des Integrationspakets, diese zusätzlichen Mittel, die leider nur einmalig für die Schulen da waren, ist derzeit blockiert“, sagte Czernohorszky am Donnerstag gegenüber „Wien heute“. „Ich fordere den Finanzminister auf, Wahlkampf hin oder her, das freizugeben.“ Es könne nicht sein, dass man in den Schulen darauf warten müsste, bis die Wahl vorbei ist.

Die geplante Bildungsreform sorgt derzeit für Streit zwischen ÖVP und SPÖ. Aber auch die Grünen üben massive Kritik und werfen der ÖVP „Wortbruch“ vor, nachdem deren designierter Parteiobmann Sebastian Kurz eine Einigung zwischen ÖVP, SPÖ und Grünen bestritten hat. Für die Reform braucht es eine Zweidrittelmehrheit im Parlament - ob diese vor der Wahl noch möglich ist, ist derzeit fraglich - mehr dazu in news.ORF.at.

„Maximal unbefriedigend“

„Es ist für mich maximal unbefriedigend, dass über so viele Monate und Jahre gearbeitet wird, und dann entpuppt sich die neue ÖVP als alte ÖVP, und es heißt wiedereinmal Stopp für alle Reformen“, machte Czernohorszky seinem Ärger Luft.

Die Reform sollte vor allem für Schulen in Ballungsräumen mehr Geld und Ressourcen bringen, zum Beispiel für Schulen mit einem hohen Anteil an fremdsprachigen Schülern. Davon hätte Wien besonders profitiert. In einem Interview mit ORF.at beschrieb kürzlich eine Wiener Volksschullehrerin in einer solchen Schule die derzeit schwierigen Bedingungen im Klassenzimmer - jedes dritte Kind könne ihrem Unterricht wenig bis gar nicht folgen - mehr dazu in news.ORF.at.

Schulcluster-Ausbau in Wien auch ohne Reform

Den Ausbau von Schulclustern und gemeinsamen Schulmodellen will die Stadt laut Czernohorszky auch unabhängig von der Bildungsreform vorantreiben. Und auch die für Herbst geplanten zusätzlichen Psycholgoginnen und Psychologen für sogenannte „Problemschulen“ soll es trotzdem geben, wird versichert. Weiter ausständig sind 43 Sozialarbeiterinnen und 125 Helfer für integrative Maß-nahmen - diese sollte eigentlich der Bund zahlen.

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