Starker Anstieg bei Defibrillator-Einsätzen

Der plötzliche Herztod ist die häufigste Todesursache in westlichen Industrieländern. In Wien betrifft er jährlich 3.500 Menschen. Defibrillatoren erweisen sich oft als Lebensretter, die Zahl der Einsätze ist stark gestiegen.

Aktuell gibt es 812 Defibrillatoren in Wien, rund 200 davon sind frei zugänglich. Nicht nur die Anzahl der Geräte ist in den vergangenen Jahren gestiegen, auch die Zahl der Einsätze, sagt Mario Krammel, Präsident des Vereins zur Bekämpfung des plötzlichen Herztodes.

„2010 waren es 23 Einsätze, bei denen der Laie, der Ersthelfer vor Eintreffen des Rettungsdiensts einen Defi angewandt hat. 2015 waren es bereits 200 Einsätze“, sagt Krammel gegenüber Radio Wien.

Defibrilator

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Rund 200 Defibrillatoren finden sich an öffentlichen Plätzen in Wien

Rettung gibt auch Anweisungen über das Telefon

Generell sind mehr Menschen bereit mit Herzdruckmassage oder Defibrillator zu helfen. Dadurch konnte die Überlebensrate verdoppelt werden, sagt Krammel. Im Notfall gilt jedenfalls: 144 rufen. Die Rettung kann über das Telefon Anleitung zur Herzmassage geben und zum nächsten Defibrillator führen.

Mann in Gastgarten wiederbelebt

Es war Rettung in letzter Sekunde. Zwei Polizisten haben einen 43-jährigen Mann in einem Gastgarten im 5. Bezirk wiederbelebt.

Durch den Einsatz von Defibrillatoren sind in Wien in den vergangenen drei Jahren mehr als 300 Leben gerettet worden. „Wenn wir es schaffen, dass Defis innerhalb von drei bis fünf Minuten am Patienten sind, so können wir Überlebenswahrscheinlichkeiten von 50 bis 70 Prozent erreichen“, sagt Krammel. Die Überlebensrate ohne Wiederbelebungsmaßnahmen ist sehr gering. Nur rund zehn Prozent überleben einen plötzlichen Herzstillstand, wenn sie keine Hilfe bekommen.

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