Nach Auffahrunfall: „Bim“-Fahrer entlassen

Nach einem Auffahrunfall zwischen einer Straßenbahn und einem Zug der Badner Bahn am Donnerstag ist der Straßenbahnfahrer noch am selben Tag entlassen worden. Bei dem Unfall wurden fünf Personen verletzt.

Die „Schwere des Unfalls“ war für den Schritt ausschlaggebend, so Michael Unger, Sprecher der Wiener Linien. Auslöser für den Unfall soll eine „Unachtsamkeit“ des Straßenbahnfahrers gewesen sein. In seiner Einvernahme gab er an, die Badner Bahn nicht gesehen zu haben. Laut Unger habe er den Grund „nicht schlüssig erklären können“. Deshalb habe sich das Unternehmen entschieden, den Mann zu entlassen. „Er ist nicht mehr unser Mitarbeiter“, sagte der Sprecher. Der Mann war seit 2008 als „Bim“-Lenker für die Wiener Linien im Einsatz.

Fünf Personen erlitten Prellungen

Bei dem Unfall fuhr am Donnerstag gegen 8.30 Uhr eine Garnitur der Straßenbahnlinie 62 in der Nähe der Haltestelle Dörfelstraße in Meidling auf einen Zug der Badner Bahn auf. An beiden Zügen entstand laut Wiener Linien erheblicher Sachschaden, die genaue Schadenssumme konnte jedoch noch nicht beziffert werden. Fünf Personen wurden laut Rettung mit Prellungen ins Krankenhaus gebracht.

Die Badner Bahn stand zum Zeitpunkt des Unfalls in der Haltestelle, die kurz nach einer Kurve liegt. Der Fahrer der Straßenbahn habe die Geschwindigkeit nicht reduziert und sei mit rund 20 Stundenkilometern von hinten auf den Zug der Badner Bahn aufgefahren, so Unger. Ab etwa 10.00 Uhr war die bis dahin unterbrochene Strecke wieder befahrbar.

Zweite Entlassung innerhalb weniger Wochen

Erst vor wenigen Wochen war eine Straßenbahn der Linie 62 in einer Kurve aus den Schienen gesprungen. Damals war laut Polizei überhöhte Geschwindigkeit die Ursache für den Unfall. Der Fahrer hatte laut Wiener Linien ein Blackout, statt der erlaubten 15 km/h war er mit 45 km/h unterwegs - mehr dazu in „Bim“-Unfall: Fahrer mit Blackout. Er wurde ebenfalls entlassen - mehr dazu in Nach Unfall: „Bim“-Fahrer entlassen.