Detektivschulungen vor Diebstahlsaison

Rund 200 Detektive sind in den Wiener Kaufhäusern und im Lebensmittelhandel im Einsatz. Jetzt im Sommer beginnen die Schulungen für Neueinsteiger. Denn die Hochsaison der Ladendiebe ist im Herbst und im Winter.

Sie kommen aus allen Gesellschaftsschichten und reagieren immer dreister. Das ist ein wichtiges Thema in der Detektivschule in Penzing. Das Geschäft werde immer härter, die sogenannte Kundschaft immer einfallsreicher - und auch jünger.

„Ich vermute ja schon das Elternhaus im Hintergrund. Wenn dort eine Grundhaltung gegeben ist, ich sage nur Stichwort Versicherungsbetrug oder Stichwort vorgetäuschte Krankenstände und so weiter, wer in so einem Umfeld aufwächst, steigt vielleicht früher ein“, sagt Detektiv Markus Schwaiger.

„Habe vergessen zu zahlen“

Die gängigen Ausreden der Diebe lernt man schon im Detektivkurs kennen: „Das hab ich schon mit gehabt“ oder „Das habe ich vergessen zu zahlen.“ Bis zu 800 Millionen Euro kosten Ladendiebstähle der Wirtschaft pro Jahr. Zwei Drittel des Warenschwunds gehen auf Ladendiebe zurück, der Rest auf Mitarbeiter, Lieferanten und interne Fehler.

Nur jeder zehnte Dieb wird erwischt

„Man hat dem österreichischen Handel lange vorgeworfen, dass er im internationalen Schnitt bei Investitionen gegen Ladendiebstahl hinterherhinkt. Das dürfte besser geworden sein. Es sollte aber immer noch mehr getan werden,“ sagt Wirtschaftskammer-Jurist Roman Seeliger. Dennoch bleibt trotz Einsatzes von Überwachungselektronik und Kaufhausdetektiven eine Zahl gleich: Nur jeder zehnte Ladendieb wird überhaupt erwischt.

Links:

• Ladendiebe: 10.000 Euro Schaden (wien.ORF.at)
• Ladendiebe waren auf Designerware aus (wien.ORF.at)
• Detektiv-Schulungen