Hauptbahnhof im Schatten der Hochhäuser

Nicht nur am, auch rund um den Hauptbahnhof ist einiges in Bewegung. Drei Jahre nach der Fertigstellung wird in dem Grätzel beim Wiedner Gürtel noch immer gebaut, hauptsächlich Hochhäuser mit Büros und Wohnungen.

Im Vorbeifahren ist nicht zu erkennen, dass es sich bei dem Areal am Wiedner Gürtel um ein Bahnhofsviertel handelt. Vom Hauptbahnhof jedenfalls ist von außen wenig zu erkennen, die von oben markanten Dächer sind von unten geradezu unsichtbar. Sehr wohl zu sehen sind aber die Hochhäuser, die am Wiedner Gürtel in den Himmel wachsen.

Gleich neben dem Bahnhof ist das „Icon Vienna“, das sich - wie der Name schon sagt - als Symbol der Stadt versteht, aber auch nur ein Hochhaustrio ist. Hier entsteht ein immerhin 88 Meter hoher Büroturm, der voraussichtlich nächstes Jahr fertig ist.

Sechs Hochhäuser im Quartier Belvedere

Ein Stück weiter befindet sich das sogenannte Quartier Belvedere. Sechs Gebäude werden gebaut, in erster Linie Bürobauten, die meisten stehen schon. Vor allem Dienstleistungsunternehmen dürften sich hier ansiedeln. Eine Wiener Steuerberatungskanzlei hat gleich fünf Stockwerke gemietet.

Ernst Gassner vom Bauprojektentwickler „Strauss und Partner“, der das Projekt betreut: „Es sind circa 90 Prozent der Büroflächen, die derzeit in Errichtung sind, schon vermietet. Es gibt noch einige kleinere Restflächen, der Wohnbau ist auch sehr gut angelaufen, also der Verkauf.“ 140 Wohnungen entstehen im Quartier Belvedere, knapp die Hälfte ist verkauft, in den Erdgeschosszonen soll es Gastronomie geben.

Hauptbahnhof

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Für Architekt Wimmer fehlen am Vorplatz noch die Attraktionen

Architekt kann im Schatten leben

Die Hochhäuser befinden sich nur wenige Gehminuten vom Hauptbahnhof entfernt. Der steht jetzt allerdings trotz seiner speziellen Dachkonstruktion im Schatten seiner neuen Nachbarn. Der Architekt, Albert Wimmer, der ihn entworfen hat, kann aber damit leben, überragt zu werden: „Das wäre ein Missverständnis der Gesamtkonzeption, wenn man sagt, ich bau’ ein Monument und alles andere hat zu verschwinden.“

Wimmer hat den Masterplan für das gesamte Areal mitentwickelt. Der Bahnhof sollte für die Bahnkunden ein funktionierender Erlebnisraum werden. Der Vorplatz ist das noch nicht, meint Wimmer: „Hier kann Inszenierung mit Kunst passieren, es bedarf weiterer Identifikationen - es kann nicht nur der Löwe sein, der die Zukunft des Hauptbahnhofs beschreiben wird. Sondern es müssen mehrere Attraktionen hier angesiedelt werden.“

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