Österreich-Premieren beim /slash-Festival
„Es geht uns darum, Kino zu zeigen, das es sonst schwer hat“, sagt Markus Keuschnigg, künstlerischer Leiter des /slash-Filmfestivals. „Wir suchen nach Arbeiten, die nie die Möglichkeit und das Glück haben, in einem Kino gesehen zu werden.“
Die rund 40 Filme, die im Rahmen des /slash-Festivals bis 1. Oktober im Filmcasino und Gartenbaukino gezeigt werden, sind daher auch großteils Österreich-Premieren. Mit dem Blockbuster „Es“ hat eine dieser Premieren in diesem Jahr die Festivaleröffnung im Gartenbaukino übernommen.
Warner Bros. Ent.
Festival zeigt Highlights des fantastischen Films
„Unser Name leitet viele Menschen dazu an, zu glauben, dass wir nur Horrorfilme zeigen“, sagt Keuschnigg. In seiner achten Auflage widmet sich das Festival jedoch erneut dem Genre der Fantastik, die vom Fantasy-Drama über Science-Fiction-Elegien bis zum Horrorthriller ein breites Gebiet umfassen.
Wichtig bei der Auswahl ist Keuschnigg vor allem die Eigenheit der Filme. „Ich nehme gerne den Begriff verhaltensauffällig oder verhaltenskreativ. Die Filme sollen in ihrem Genre oder Subgenre eigen sein. Ich wünsche mir von unseren Filmen, dass das Publikum etwas spürt, wenn sie sie sehen, ob das jetzt ein Schlag in die Magengrube ist oder ein Fluchen.“
Vor allem kleinere Projekte sind Keuschnigg dabei wichtig. So schaffen es in diesem Jahr die Horrorkomödie „Dave Made a Maze“ und die Science-Fiction- Komödie „This Giant Papier Mache Boulder is Actually Really Heavy“ in das Programm.
Hanna Pribitzer
Rahmenprogramm mit Zombie-Walk
Neben Highlights des fantastischen Films zeigt das /slash-Filmfestival auch ein breites Rahmenprogramm. So präsentiert „Pink Flamingos“- Regisseur John Waters als Festivalabschluss seine One-Man-Show „This filthy World“. Das Konzert der österreichischen Horrorpunkband Bloodsucking Zombies from Outer Space sowie die Wiederaufnahme des Zombie-Walks, bei dem die Teilnehmer verkleidet vom MuseumsQuartier bis zum Filmcasino wandeln, sollen dabei helfen, das Kino als Ort wieder aufzuwerten.
„Es reicht in der Streamingkultur, in der wir heute leben, nicht mehr aus, zu sagen: Ich zeige einen Film im Kino, du gehst danach wieder nach Hause und zahlst dafür zehn Euro. Das sehen gerade junge Menschen oft nicht ein", sagt Keuschnigg. Viel wichtiger sei es, eine Atmosphäre zu schaffen. „Ich glaube, dass das besondere Gefühl des Kinos einfach sehr viel wesentlicher wird, und ich denke, dabei können Filmfestivals einen Beitrag leisten.“
Melanie Gerges, wien.ORF.at