Tödlicher Fenstersturz: Haftentlassung

Nach dem tödlichen Fenstersturz in Wien-Liesing ist der Lebensgefährte der verstorbenen Frau am Dienstag wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Der 37-Jährige stand zunächst unter Mordverdacht, ein Gutachten entkräftete die Vorwürfe.

Das unfalltechnische Gutachten sei der Justiz am Dienstag vorgelegt worden, teilte Gerichtssprecherin Christina Salzborn mit. Der Sachverständige für Beweissicherung und Unfallrekonstruktion kommt in seiner Expertise zu dem Schluss, dass sich die vom Verdächtigen behauptete Unfallversion nicht widerlegen lässt. „Der dringende Tatverdacht entfällt“, erklärte Salzborn in Bezugnahme auf das Gutachten.

Fenstersturz

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Die 28-Jährige stürzte aus dem zweiten Stock

Der Lebensgefährte wurde daher nach knapp sechs Wochen U-Haft entlassen. Er war am 6. August festgenommen worden, nachdem seine 28-jährige Lebensgefährtin in einer Wohnung in der Maurer Lange Gasse in Liesing aus einem Fenster im zweiten Stock gestürzt war. Sie erlag ihren Verletzungen - mehr dazu in Frau aus Fenster gestürzt: Freund festgenommen und in Nach Fenstersturz: Verdächtiger in U-Haft.

28-Jährige stand laut Gutachten auf Fensterbank

Die Frau soll sich zuletzt in psychiatrischer Behandlung befunden haben und zum Zeitpunkt ihres Todes alkoholisiert gewesen sein. Ihr von der Verteidigerin Astrid Wagner vertretener Lebensgefährte, der sich während des Fenstersturzes in der Wohnung befand und ebenfalls stark alkoholisiert war, hatte nach seiner Inhaftierung versichert, er hätte mit dem Tod seiner Freundin nichts zu tun. Diese wäre aus eigenem Antrieb gesprungen.

Der beigezogene Sachverständige rekonstruierte in der Wohnung das Geschehen, wobei er Spuren am Fensterrahmen, Fußabdrücke der Frau auf dem Fensterbrett und am Auffindungsort der Leiche berücksichtigte. Er stellte fest, dass sie jedenfalls auf dem Fensterbrett stand und dort entweder ausgerutscht oder absichtlich in die Tiefe gesprungen sein dürfte. Eine Beteiligung des 37-Jährigen war nicht nachweisbar. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft sind noch nicht abgeschlossen.