Europe’s Most Wanted: Festnahme in Wien

Ein von der schwedischen Justiz wegen Mordversuchs gesuchter Mann ist in Wien festgenommen worden. Laut Bundeskriminalamt war der Mann seit seiner Flucht 2016 auf der Liste der Europe’s Most Wanted Fugitives.

Der 39-jährige somalische Staatsbürger soll am 7. Juni 2016 versucht haben, in Björkerydsvägen in Schweden seine Frau mit mehreren Axthieben zu töten. Das Opfer wurde dabei schwer verletzt. Nach der Flucht wurde gegen den Verdächtigen ein europäischer Haftbefehl ausgestellt, die schwedische Zielfahndungseinheit übernahm den Fall.

Im Laufe dieses Jahres erhärtete sich laut Bundeskriminalamt der Verdacht, dass sich der Mann unter falschem Namen in Österreich aufhielt. Das wurde durch weitere Ermittlungen bestätigt. Der Mann wurde am 19. September in Favoriten widerstandslos festgenommen. Er wurde in das Landesgericht für Strafsachen eingeliefert.

Asylantrag unter falschem Namen

Der Verdächtige hatte im Juli 2016 nach seiner Flucht unter falschem Namen in Österreich Asyl beantragt. Im Jänner 2017 erhielt er einen positiven Asylbescheid, das bestätigte Karl-Heinz Grundböck, der Sprecher des Innenministeriums, der APA. Nach geltendem EU-Recht dürfen Fingerabdrücke von Asylwerbern nur mit den innerhalb der Datenbank von Asylwerbern verzeichneten Fingerabdrücken abgeglichen werden. Dort habe man damals zwar verglichen, zu einer Übereinstimmung kam es jedoch nicht, weil der Gesuchte in Schweden nicht um Asyl angesucht hatte, so Grundböck.

Die kriminalpolizeiliche Fingerabdruck-Datenbank, in der Verbrecher aufscheinen, darf wiederum nur national vom Aufnahmeland genützt werden, nicht europaweit. Dieses Gesetz werde in Brüssel heftig kritisiert und über eine Änderung werde diskutiert, sagte der Sprecher.

Link: