Kriminacht auf Wiener Zentralfriedhof

Am Abend werden in Wien fiktive Kriminalfälle gelöst: Bei der 13. Kriminacht stellen über 50 Autorinnen und Autoren ihre Arbeiten vor. Gelesen wird nicht nur in Kaffeehäusern, sondern auch auf dem Zentralfriedhof.

Für Roman Klementovic ist in der diesjährigen Kriminacht die passende Atmosphäre bei seiner Lesung von „Immer Schuld“ garantiert. Ab 19.30 Uhr stellt er seinen im September erschienenen Thriller in der Aufbahrungshalle am Zentralfriedhof vor. Dieser erzählt von einem ehemaligen Polizisten, der versucht, seine verschwundene Cousine zu finden.

Kriminacht Zentralfriedhof

Stefan Burghart

Roman Klementovic liest heuer in der Aufbahrungshalle am Zentralfriedhof

Mordfall in der Oper und politischer Rechtsruck

Die anderen Autoren der 13. Kriminacht in Wien müssen sich mit weniger düsteren Austragungsorten zufrieden stellen. Der Großteil der 36 Schauplätze sind Kaffeehäuser. So ist Kurt Palm, unter anderem bekannt für seinen Bestseller „Bad Fucking“, ab 19.00 Uhr im Cafe Korb in der Innenstadt. Dort gibt er erste Einblicke in seinen noch nicht fertiggestellten Krimi mit dem Arbeitstitel „Die Liebe in Zeiten von Ebola“. Das Buch soll voraussichtlich im Herbst 2018 erscheinen.

Um 19.30 Uhr präsentiert Radio Wien die Krimiautorin Eva Rossmann im Cafe Rien. Sie stellt ihren Roman „Patrioten“ vor, in dem sie den politischen Rechtsruck in Europa thematisiert. Im Cafe Drechsler liest Edith Kneifl zeitgleich aus ihrem Wien-Krimi „Der Tod liebt die Oper“. Dieser spielt im Wien der Kaiserzeit und handelt von einem Mordfall in der Staatsoper.

Kriminacht Dieter Chmelar

Stefan Joham

Chmelar und Rapp präsentieren „Jason King“ im Cafe Ritter

„Jason King“ als Hörgenuss

Bereits um 18.30 Uhr findet die Lesung von Peter Rapp und Dieter Chmelar im Cafe Ritter statt. Auch in diesem Jahr widmen sie ihre Lesung einer bekannten Fernsehserie. Nach „Columbo“ 2016 folgt heuer die britische Serie „Jason King“ über den gleichnamigen Krimiautor, der im Verlauf seiner Arbeit selbst in Kriminalfälle verwickelt wird.

Neben bekannten Autoren der heimischen Szene präsentieren auch neue Talente ihre Arbeiten. Bei dem Wettbewerb „Tatort Grätzl“, der heuer zum zweiten Mal stattfindet, konnten Interessierte ihre selbst verfassten Kurzkrimis einsenden.

Eine Jury aus Autoren wählte die fünf besten Geschichten aus. Diese werden von den Finalisten ab 20.00 Uhr auf der Summerstage am Donaukanal vorgetragen. Das Publikum entscheidet mit der Juryreihung gemeinsam über die drei Siegertexte. Die 15 besten Geschichten aus dem Vorjahr wurden in dem Band „Tatort Grätzl 2016“ zusammengefasst. Das Buch wird ebenfalls auf der Summerstage präsentiert.

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