Radiolegende Rosemarie Isopp wird 90
Auch bei vielen anderen fördert die Nennung von Isopps Namen verklärte Erinnerungen zutage: „Mittagessen bei Oma und Opa. Maggi ohne Ende und ‚Autofahrer unterwegs‘“. Von 1957 bis 1988 moderierte Isopp das Radio-Mittagsmagazin, insgesamt fast 3.000 Sendungen. Begonnen hat die Karriere der Favoritnerin nach einer abgeschlossenen Schauspielausbildung am Linzer Landestheater, wo sie mit Waltraut Haas und Erich Auer auf der Bühne stand.
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„Sympathischste Radiostimme Österreichs“
Ihre Tätigkeit im ORF-Radio verschaffte der „sympathischsten Radiostimme Österreichs“ jedoch eine Popularität, von der sogar manche Burgschauspieler nur träumen können. Immerhin zählte die Sendung „Autofahrer unterwegs“, bei der das Mittagsläuten jeweils einer anderen Pfarrkirche neben Verkehrsinformationen, Straßenzustandsberichten und kurzen Interviews mit Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Sport, Politik und Kultur zu den Standards gehörten, in ihren besten Tagen bis zu zwei Millionen Zuhörer. Die Sendung wurde 1999 eingestellt.
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Isopp selbst war übrigens auch viele Tausende Kilometer als Autofahrerin unterwegs: „Alle meine Autos waren rot, sie werden am ehesten gesehen und sind deshalb angeblich die sichersten“, sagte sie vor zwei Jahren der „Ganzen Woche“.
Nach Radiokarriere als Reiseleiterin tätig
Nach dem Ende ihrer Radiokarriere (sie moderierte u.a. auch „Wiener Charme“, „Das Wiener Kriminalmuseum“ und „Das telephonische Wunschkonzert“), machte Rosemarie Isopp ihr Hobby zum Beruf und wurde Reiseleiterin für Individualreisende, die in kleinen Gruppen fremde Länder abseits der üblichen Touristenpfade entdecken wollten. „Reisen ist mein Leben“, sagte sie einmal. Eine der interessantesten Destinationen sei übrigens Nordkorea gewesen. Und ihre Sammlung von Elefantenfiguren aus aller Welt soll über 2.000 Stück umfassen.
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An der Wiener Urania hielt sie außerdem Vorträge über ihre Reisen - den ersten mit dem Titel „In 30 Tagen um die Welt“ im Jahr 1971, ihren letzten am 21. September 2015 über Bulgarien. Außerdem gestaltete sie Leseabende und Adventsoireen und moderierte verschiedene Veranstaltungen an der Urania. Isopp, der 1983 der Professoren-Titel verliehen wurde, trat aber auch als Kinderbuchautorin („Die schwarze Uhr“, „Das Püppchen Roswitha“) und Hörspielautorin hervor.
„Ich hab’ mein Leben lang so viel gearbeitet, und das hat mir so viel Freude gemacht“, erzählte sie 2015 der „Kronen Zeitung“. „Für mich war die Arbeit immer ein Vergnügen.“