Akut-Geriatrie im KFJ eröffnet

1.800 Patienten pro Jahr sollen in der am Freitag eröffneten Akutgeriatrie im Kaiser-Franz-Josef-Spital (KFJ) in Favoriten behandelt werden. Mit dieser Übersiedlung einer Abteilung schließt das Sophienspital in Neubau seine Pforten.

Die bestehende Abteilung im KFJ-Spital und die Abteilung des Sophienspitals wurden zusammengelegt. Mit sechs Stationen und 136 Betten handle es sich nun um die größte Abteilung für Akutgeriatrie Österreichs, sagte die ärztliche Direktorin des Spitals, Michaela Riegler-Keil, bei der Eröffnungsfeier.

„Kleingewordene Welt wieder größer machen“

Ziel der Fachrichtung „Akutgeriatrie und Remobilisation“ ist es, alten Menschen die Fähigkeit zur weitgehend selbstständigen Lebensführung zu erhalten bzw. diese nach einer akuten Erkrankungen, einer Operation oder einem Sturz wiederherzustellen. „Immobilität sperrt aus und sperrt ein. Sie macht unselbstständig, abhängig und dann ist der Weg zur Einsamkeit nicht mehr weit“, sagte Riegler-Keil. „Genau dafür ist die Abteilung für Akutgeriatrie da: um die kleingewordene Welt wieder etwas größer zu machen.“

Ziel ist, dass die Menschen nach drei bis vier Wochen wieder ins gewohnte Umfeld zurückkönnen", sagte der Leiter der Abteilung, Marcus Köller. Durch die Einbindung der Abteilung in das Schwerpunktkrankenhaus KFJ befänden sich sämtliche Fachabteilungen in unmittelbarer Nähe und die Patienten könnten bestmöglich versorgt werden.

Neues Zentrum um 2,1 Millionen Euro

Während es im ehemaligen Sophienspital teilweise noch Sechs-Bett-Zimmer gab, werden die Patienten in der neuen Abteilung im KFJ ausschließlich in Ein- und Zwei-Bettzimmern untergebracht. Die Zimmer sind mit eigenem Bad und Balkon ausgestattet und die Stationen verfügen über Behandlungs-, Aufenthalts- und Therapieräume. Die Kosten für das neue Zentrum betrugen laut Krankenanstaltenverbund (KAV) 2,1 Millionen Euro.

Die Räumung des Sophienspitals wird bis Februar 2018 dauern. Bis dahin werden dort vom Fonds Soziales Wien (FSW) eine Wärmestube, eine Notschlafstelle und ein Beratungszentrum für Obdachlose eingerichtet. Was danach mit dem Gebäude geschieht, sei noch nicht klar, sagte ein Sprecher des KAV zur APA. Derzeit werde die Nachnutzung geprüft und eine Bebauungsstudie beauftragt. Ausgearbeitet werde eine Nutzung für Wohnungen und Bildungseinrichtungen.

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