Aufruhr um umstrittene Datingbörse

Eine umstrittene norwegisch-maltesische Datingbörse will jetzt auch in Österreich Geschäfte machen. Die Onlineplattform wirbt auf ersten Plakaten damit, dass Studierende über einen „Sugardaddy“ oder eine „Sugarmama“ ihr Studium finanzieren könnten.

Das Portal sorgte bereits in Frankreich und Belgien für Kritik und Ermittlungen wegen Prostitution, nun wollen auch Wien und das Frauenministerium mögliche Konsequenzen prüfen. Einem Vorabbericht der „Wiener Zeitung“ zufolge haben die aufsehenerregenden Plakate in Wien gar keine Genehmigung der Magistratsabteilung 46 (Verkehrsorganisation).

Werbeplakat für umstrittenes Dating-Portal

Kronen Zeitung/Tamás Dénes

Plakate sind in Wien unterwegs

Prüfung auf Rechtswidrigkeit

Das Frauenministerium habe laut „Wiener Zeitung“ die Stadt Wien informiert, die für Prostitution zuständig ist. Das Ministerium prüft demzufolge, ob eine Rechtswidrigkeit vorliegt. Außerdem wurde der Fall an den Werberat weitergeleitet, der Werbung unter anderem auf Sexismus prüft. Dieser kommt allerdings nur bei genehmigter Werbung zum Einsatz - was im vorliegenden Beispiel nicht der Fall sein könnte.

Die länderüberschreitende Empörung - nicht zuletzt mitten in der „#MeToo“-Debatte über sexuelle Belästigung und Misshandlung - ist groß. Für das Unternehmen ist es zugleich eine willkommene Werbung.

Paris sieht Aufruf zu Prostitution

Die Stadt Paris geht bereits juristisch gegen die „Sugar-Daddy“-Website vor. Die Betreiber hatten vor Pariser Universitäten um mittellose Studentinnen und Studenten geworben, um sie mit wohlhabenden älteren Männern und Frauen zu verkuppeln. Dahinter verberge sich ein Aufruf zur Prostitution, kritisierte Vizebürgermeisterin Helene Bidard.

Die Polizei beschlagnahmte in Paris den Werbewagen der Websitebetreiber. Auch in Belgien nahmen die Behörden wegen des Verdachts der Anstiftung zur Prostitution Ermittlungen gegen die Website auf. Die Polizei beschlagnahmte ebenfalls Werbeplakate.

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