Stadtregierung beim Bundespräsidenten

Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat am Montag die Wiener Stadtregierung und die Bezirksvorsteher empfangen. Das Staatsoberhaupt lud zu einem informellen Austausch, um über die Entwicklung der Stadt zu sprechen.

Seit seinem Amtsantritt habe er schon einige Bundesländer besucht und viele Bürgermeister getroffen - in Wien seien das eben die Bezirksvorsteher und Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) der Oberbürgermeister, meinte Van der Bellen. „Es ist sicher nicht leicht, Bürgermeister beziehungsweise Bezirksvorsteher zu sein“, sagte er. „Sie sorgen für den Zusammenhalt in der Stadt, Sie sorgen dafür, dass Wien liebens- und lebenswert bleibt.“

Die Stadt habe sich in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten „enorm entwickelt“, befand der Präsident. Er selbst sei Ende der 1950er-, Anfang der 1960er-Jahre zum ersten Mal nach Wien gekommen. „Das war eine andere Stadt, grau und verdrossen.“ Für den Wiener Stadtchef und SPÖ-Obmann Häupl war es einer der letzten öffentlichen Auftritte vor dem Landesparteitag am Samstag, wo sein Nachfolger gewählt wird.

Häupl

APA/Georg Hochmuth

Bürgermeister Häupl bei einem seiner letzten Auftritte als SPÖ-Vorsitzender

Häupl wollte 1969 aus Wien „wieder davon rennen“

Der gebürtige Niederösterreicher erinnerte sich in seiner Rede, in der er dem Bundespräsidenten für die Einladung dankte, ebenfalls an seinen ersten Eindruck von Wien. „Ich bin 1969 nach Wien gekommen. Das war eine völlig andere Zeit. Ich wollte eigentlich 1969 aus Wien wieder davon rennen.“ Damals seien um sechs Uhr abends „die Gehsteige raufgeklappt worden“, es sei düster und finster gewesen.

„Wenn wir als Studenten etwas erleben wollten, sind wir nach München gefahren. Heute kommen die Münchner zu uns.“ Die Hauptstadt sei „eine lichte Stadt, eine helle Stadt“ geworden, schwärmte Häupl. „Ich hoffe sehr, dass auch dieses Gespräch dazu beitragen wird, dass sich das Animo von uns allen, sich dafür einzusetzen, dass Menschen gerne und gut in dieser Stadt leben, sich entsprechend erhält und möglicherweise auch noch verstärkt“, sagte der scheidende Stadtchef.