„Talking Tom“: Animationshit aus Wien

Mitten in Wien produziert das Animationsstudio Arx Anima die erfolgreiche Webserie „Talking Tom“. Mehr als fünf Millionen Abonnenten verfolgen die Geschichten der sprechenden Katze auf YouTube.

Früher bewegten sich in der Wehrgasse 9 in Margareten Tanzpaare durch den Saal. Heute tanzen die Puppen auf den Bildschirmen. Das Kreativunternehmen Arx Anima hat hier seit 2011 seinen Sitz und ist Geburtsstätte für die international erfolgreiche Internetanimationsserie „Talking Tom and Friends“.

Animationsstudio Arx Anima

ORF

Vom Skript bis zur fertigen Folge wird alles in Wien produziert

Sieben bis neun Monate pro Folge

Über fünf Millionen Abonnenten hat die Serie auf YouTube. Kinder in 200 Ländern warten mittlerweile auf die in Wien produzierten und animierten Abenteuer des getigerten Katers, erzählt Dunja Bernatzky, Geschäftsführerin von Arx Anima: „Die Produktion läuft so, dass vom Skript, von der Idee bis hin zum finalen Ergebnis - auch mit Sound und so weiter - wirklich alles von uns gemacht worden ist.“

Bis zu 150 Personen aus 19 Nationen arbeiten an der Serie. Eine Folge von „Talking Tom“ bringt einen enormen Aufwand mit sich, sagt Bernatzky: „Reine Produktionszeit, wenn wir mit dem Skript beginnen, bis es dann abgegeben wird, dauert es sieben bis neun Monate.“

Server legen Keller trocken

Nicht nur im ehemaligen Tanzsaal werden Figuren bewegt, auch im Keller der Wehrgasse ist alles in Bewegung. Dort arbeiten die Mitarbeiter von Arx Anima in einem eigenen Motion-Capture-Studio, das Bewegungen detailgetreu erfasst. Gleich daneben laufen die Produktionsserver so heiß, dass sie den Altbaukeller trockenlegen und die Abwärme zum Heizen der Büros verwendet wird.

In den Büros entstehen seit drei Jahren die zehnminütigen Folgen von „Talking Tom“, erzählt Geschäftsführer Kris Staber: „Grafisch hat sich jetzt nicht so viel verändert, weil er ist ja schon ein sehr bekannter Charakter, den es ja schon sehr lange gibt. Was sich sehr viel entwickelt hat, ist der Charakter an sich, und die Episoden sind actionlastiger geworden.“

„Arx Anima“ auf Erfolgskurs in Wien

Sie gehen mit ihren Figuren aus einem Wiener Keller in Margareten auf Weltreise. Der getigerte Kater „Talking Tom“ ist ein Internethit, den weltweit sechs Millionen Menschen sehen.

Disney, Warner und Pixar

Viel Action gibt es auch für das Start up-Unternehmen selbst. Arx Anima produziert ganz bewusst von Wien aus in die Welt - auch für große Namen wie Disney, Warner Brothers und Pixar, so Staber: „Da holen wir ja auch Know-how nach Wien, alles, was Rang und Namen hat. Die ganzen Leute, die sehr viel Erfahrung haben.“

So arbeitet Arx Anima etwa mit dem Creative Director von „Wickie“, dem CG Supervisor von „Star Wars: The Clone Wars“ und dem Regisseur von „Werner beinhart“ zusammen. Beinhart ist vor allem der Konkurrenzkampf mit China. Effizienz ist das Schlüsselwort. Arx Anima arbeitet daher derzeit nicht nur an der dritten Staffel von „Talking Tom“, sondern auch für ein anderes österreichisches Projekt. Auf das ganze Jahr gerechnet produziert Arx Anima mittlerweile das Volumen von acht Kinofilmen.

Links: