Russische Ermittlungen nach Kindesentführung

Eine dreijährige Russin soll Ende des Vorjahres in Wien entführt worden sein. Nun hat die Russische Föderation Ermittlungen aufgenommen. In Österreich gibt es laut Wiener Polizei keine Untersuchung des Falls.

„Nach Ermittlungsangaben haben unbekannte Täter in krimineller Absprache die minderjährige Staatsbürgerin der Russischen Föderation in einem Hotelzimmer in Wien spätestens am 28. Dezember 2017 entführt“, teilte die Behörde mit. Die russische Botschaft in Wien bestätigte am Dienstagnachmittag, sich mit dem Fall beschäftigt zu haben. Eine an das österreichische Außenministerium gerichtete Note mit Fragen zum Stand von Ermittlungen in Wien sei jedoch offiziell nicht beantwortet worden, so die Botschaft.

Mutter zeigte Entführung Ende Dezember an

Laut der Pressemitteilung kam die Mutter des Mädchens am 30. Dezember 2017 in eine Wiener Polizeiinspektion und gab an, dass der Vater mit Tochter und Babysitterin weg sei, sagte Polizeisprecherin Irina Steirer. Allerdings hätten beide Eltern das Sorgerecht, weshalb „kein Tatbestand, der polizeilich zu verfolgen wäre, vorliegt“. Diese Information sei von der Behörde auch an die russische Botschaft weitergeleitet worden, sagte Steirer.

Die Mutter des dreijährigen Mädchens befürchtet, dass ihr Kind vom Vater, einem gebürtigen Libanesen mit russischer Staatsbürgerschaft, in dessen Heimat Libanon gebracht worden sein könnte, berichtete der russische Fernsehsenders REN-TV. Das Kind, so hieß es in diesem Bericht am Dienstag, sei in Österreich wiederholt operiert worden und bedürfe medizinischer Versorgung.

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