Caritas-Klage gegen Handy-Lüge erfolgreich

Ein Wiener Gericht hat einer Klage gegen einen Online-Poster stattgegeben, der meinte, Flüchtlinge würden von der Caritas Handys geschenkt bekommen. Die Caritas will nun schärfer gegen falsche Anschuldigungen im Netz ankämpfen.

Die Geschichte kursiert schon seit längerem in sozialen Netzwerken und Internetforen: Flüchtlinge bekommen von Caritas und anderen Organisationen Smartphones geschenkt. „Wir haben zwei Jahre lang versucht richtigzustellen, klarzustellen, im Dialog mit den Menschen zu sein, um gegen diese Diffamierungskampagne mit der Handy-Lüge anzukämpfen“, meint Caritas-Wien-Generalsekretär Klaus Schwertner gegenüber Radio Wien.

„Henndis“ statt iPhones

Einen ersten Erfolg gegen die Handy-Lüge hat die Hilfsorganisation jetzt gefeiert, wie die Tageszeitung „Kurier“ online berichtet. Ein Wiener musste vor dem Handelsgericht erscheinen, dort kam es zu einem rechtskräftigen Urteil, sagt Schwertner: „Er hat zugegeben, dass das nicht stimmt, was er öffentlich behauptet hat. Wir haben ihm angeboten, statt einer Gegendarstellung einen Tag in einem Caritas-Flüchtlingshaus mitzuarbeiten.“ Auf Facebook kommentierte die Organisation den Sieg vor Gericht mit Satire. Sie würden „Henndis“ verschenken, heißt es - und spielten damit auf eine Hilfsaktion in Burkina Faso an.

Die Caritas will weiter gegen falsche Unterstellungen ankämpfen, so Schwertner: „Es wird ganz klar versucht, der Caritas zu schaden, es wird versucht, schutzsuchende Menschen zu diffamieren. Hier werden wir auch weiterhin den Rechtsweg bestreiten.“ Derzeit würde die Caritas zahlreiche Fälle prüfen, bei fünf bis zehn Fällen wäre es schon zu Klagen gekommen. Er sieht auch die Politik gefordert, stärker gegen Hass im Netz aufzutreten.

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