Keine Umweltzonen: Autofahrerclubs erfreut

Das Nein von Umweltstadträtin Ulli Sima (SPÖ) zu Fahrverboten für schadstoffreiche Autos ist für die Grünen kein Drama. Die Autofahrerclubs zeigten sich von über die Aussagen Simas erfreut.

„Für rund 520.000 Dieselfahrer in Wien und den umgebenden Bezirken ist das eine sehr gute Nachricht“, reagierte Bernhard Wiesinger vom ÖAMTC auf die Absage Simas an Umweltzonen. Die Effektivität von Fahrverboten sei sowieso zweifelhaft. „Die Untersuchung des Umweltbundesamtes zeigt ganz klar, dass der Großteil des Feinstaubes in Wien nicht vom lokalen Verkehr stammt, sondern durch den Wind in die Stadt getragen wird. Fahrverbote wären daher nahezu wirkungslos“, so das Argument des ÖAMTC.

„Wien braucht weder Fahrverbote noch Umweltzonen“, hieß es von Günther Schweizer, Geschäftsführer des ARBÖ Wien. Er forderte den Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel und der Park&Ride-Anlagen am Stadtrand. Für den Verkehrsclub Österreich (VCÖ) sind verstärkte Bemühungen der Stadt, um den Autopendelverkehr zu reduzieren, notwendig. „Dafür braucht es mehr S-Bahnverbindungen sowie ein Netz an Radschnellwegen aus dem Umland in die Stadt“, forderte VCÖ-Expertin Ulla Rasmussen.

Grüne für mehr öffentliche Verkehrsmittel

Für Rüdiger Maresch, Verkehrssprecher der Wiener Grünen, ist die neuerliche Absage von Sima zu Umweltzonen an Forderungen gebunden: „Viel viel mehr Öffis, neue Linien, Straßenbahnen, U-Bahnen. Wenn ich das so sehe, dann sind wir am richtigen Weg und ich brauche keine Umweltzone. Wann das aber nicht so ist, muss ich mir natürlich Mittel überlegen.“ Eine Machbarkeitsstudie der Grünen ist schon im Herbst in Auftrag gegeben worden. Das Ergebnis soll im März feststehen.

„Die grünen Pläne für die nächste Autofahrerschikanen durch die Einführung von Umweltzonen können - umweltbewußt und politisch oberkorrekt - am Komposthaufen der Stadtpolitik entsorgt werden“, meinte Toni Mahdalik, Verkehrssprecher der Wiener FPÖ, in einer Aussendung. NEOS-Verwaltungssprecher Christoph Wiederkehr bezog sich auf eine Studie, die die Stadtregierung beim Umweltbundesamt beauftragt hat: „Die Studie wird wohl, noch bevor sie überhaupt fertiggestellt ist, der Schublade übergeben. Damit wird erneut das Steuergeld der Wienerinnen und Wiener beim Fenster rausgeworfen.“

Umweltstadträtin Ulli Sima (SPÖ) hatte den von den Grünen forcierten Fahrverboten für schadstoffreiche Autos eine Absage erteilt. Wien wird demnach wegen der guten Feinstaub- und Stickoxidwerte in der Stadt keine Umweltzonen erhalten - mehr dazu in Zu wenig Feinstaub für Umweltzonen.