Hilfe für Mütter im Teenager-Alter

477 Babys haben Mütter jünger als 20 Jahre 2016 in Wien auf die Welt gebracht. Das ist österreichweit gesehen mehr als ein Viertel. Seit 15 Jahren betreut das Projekt „YoungMum“ im Krankenhaus Göttlicher Heiland schwangere Teenager.

Rund 2.000 Babys und deren Mütter begleiteten Ärzte, Hebammen und Berater im Rahmen des Projekts seit 2003 ins neue Leben. Die jüngste Mutter bisher war 14 Jahre alt. Stefan Zawodsky, Chef-Gynäkologe im Krankenhaus Göttlicher Heiland, sieht für schwangere Mädchen große Herausforderungen: „Das sind Geldsorgen, die Sorge, ob man einer Ausbildung nachkommen kann. Das sind schon Existenzängste, wo die Mädchen schon mitunter mit dem Kopf vor der Wand stehen.“

Die meisten der Schwangerschaften sind ungewollt. Zawodsky nennt Verhütungspannen als häufigste Ursache: „Es ist sicher ein Mangel an Aufklärung über Verhütung. Wir finden diese Mädchen in allen sozialen Schichten.“

Der kleine Theodor war das 2.000 Baby, das im geschützten Bereich "YoungMum" auf die Welt gekommen ist.

Krankenhaus Göttlicher Heiland

Das 2.000 „YoungMum“-Baby: Der kleine Theodor mit seiner jugendlichen Mama und Nisfeta Pacic, Leiterin von „YoungMum“

Gratis-Hilfe durch ganzen Beraterstab

Jedes Jahr kümmern sich die Betreuer kostenlos - das Krankenhaus finanziert das Projekt durch Spenden - um etwa 100 schwangere Teenager. Hebammen, ein Ärztestab, Psychologen sowie Sozial- und Rechtsberater begleiten die Teenager während der gesamten Schwangerschaft bis zum ersten Geburtstag des Babys.

„YoungMum“-Spendenkonto:

IBAN: AT68 1200 0515 1611 1711

Ab dem 15. Lebensjahr sind zwar aus medizinischer Sicht keine höheren Komplikationsraten bei Schwangerschaften zu erwarten. Den Mädchen fehlt aber etwa das Wissen über richtige Ernährung. Teenager, die sich an „YoungMum“ wenden, haben „den Gedanken eines möglichen Schwangerschaftsabbruches bereits vollzogen und für sich wieder ausgeschlossen“, so Zawodsky. Sie wünschen sich soziale und fachliche Unterstützung für den Start in den neuen Lebensabschnitt mit Baby, den sie meist ohne den Kindesvater schaffen müssen.

Und die Väter? ...

Was die Väter betrifft, verweist Zawodsky auf eher traurige Erfahrungen durch „YoungMum“. Junge Väter seien am Beginn der Betreuung oft noch neugierig, und teilweise auch unsicher präsent. Aber etwa 90 Prozent der Väter würden nach dem ersten Jahr nach der Geburt keine aktive Rolle mehr übernehmen.

Aktiv wird „YoungMum“ auf Wunsch der Mutter, sobald ein positiver Schwangerschaftstest vorliegt. Dann kann man mit uns Kontakt aufnehmen, so Zawodsky.

Musical-Mamis sammeln Spenden

Heute Abend entern die Musical Mamis wieder die Bühne des Metropols und bieten Frauen-Power vom Feinsten. Namhafte Künstlerinnen, alle selbst Mütter, singen, spielen und tanzen zugunsten von „YoungMum“. Die Gala bietet bereits zum dreizehnten Mal einen bunten Mix aus Musical-Highlights, Pop und Kabarett. Mit dabei sind unter anderem Monika Ballwein, Caroline Vasicek-Pfeifer, Marika Lichter, Aida Loos und viele andere. Für die musikalische Begleitung sorgen Otmar Binder und Band.

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