Meisttätowierter Mann der Welt in Wien

Seit 2006 steht „Lucky Diamond Rich“ als „meisttätowierter Mann der Welt“ im Guinness Buch der Rekorde. Um für die kommende „Wildstyle und Tattoo Messe“ zu werben, jongliert er aber auch mit Kettensägen - auf einem Einrad.

Der 1971 in Neuseeland als Gregory Paul McLaren geborene Performance-Künstler „Lucky Diamond Rich“ gab auf offener Straße im Wiener Museumsquartier - Oberkörper-frei im rot-karierten Schottenrock - bestens gelaunt eine kleine Vorschau, was die Besucher beim „Jahrmarkt der Freaks“ jenseits der professionellen Verzierung via Nadel erwarten können. Dafür jonglierte er unter anderem auf einem vier Meter hohen Einrad mit einer Machete und einer Kettensäge.

Manchmal schlage ihm auf den ersten Blick augenscheinlich Angst und Skepsis entgegen, die Fach-Besucher bei der „Wildstyle“ allerdings „sind immer fantastisch“ gewesen, erzählte McLaren im APA-Interview. Schon mehrmals war der vegane Anti-Alkoholiker hier zu Gast, das letzte Mal vor etwa sechs Jahren.

99,99 Prozent des Körpers tätowiert

Auf den ersten Blick scheint er schwarz-blau koloriert - in Wirklichkeit sind 99,99 Prozent seines Körpers großteils großflächig in dunklen Tönen tätowiert. Zusätzlich wurden bereits mehrere hellere Schichten bzw. kunterbunte Motive auf schwarzen Untergrund hinzugefügt, die zum Teil erst bei näherer Betrachtung auffallen.

Das Event führt Lucky Diamond Rich bereits zum wiederholten Mal in die Alpenrepublik, wo er sowohl Publikum als auch österreichischen Kultur zu schätzen gelernt habe. „Die Reaktion des Publikums ist wie das Wetter - du kannst es nicht vorhersagen, und auch nicht kontrollieren“, so der 47-jährige. Ob Tattoos süchtig machen könne er nicht sagen. „Ich tendiere als Persönlichkeit zu Suchtverhalten - egal, was ich mache“.

Erste Schritte mit abwaschbaren Kinder-Tattoos

Begonnen habe alles mit abwaschbaren Kinder-Tattoos. Heute überziehen ihn von Kopf bis Fuß bis zu sechs Schichten Tinte - „Ich sammle Kunst“ bringt er es auf den Punkt. Auch wenn keine weitere Körpermodifikationen geplant sind, sieht er sich grundsätzlich als „Work in Progress“.

Meisttätowierter Mann der Welt

APA/Hans Klaus Techt

Begonnen hat McLaren mit abwaschbaren Kinder-Tattoos

Wer ein „Peckerl“ von dem Rekord-Performer persönlich unter der Haut sein Eigen nennen möchte, der kann einfach spontan in Wien, Innsbruck oder Salzburg vorbei kommen. „Ich mache, was auch immer die Leute wollen“, zeigte er sich unkompliziert. „Ich mache das sehr gern. Ganz egal, welches Motiv.""Es gibt keine schlechten Tätowierungen“, war er überzeugt. „Das liegt im Auge des Betrachters.“ Wenig hält er von einer Entfernung der Körperkunst - wenn, dann tendiert er zum Cover-Up, also zum Überdacken des ungewollten Tattoos mit einem anderen Motiv.

Rund 1,8 Millionen Besucher haben sich im Rahmen der „Wildstyle und Tattoo Messe“ bereits mit den unter die Haut gehenden Trends vertraut gemacht, heuer lockt der „Jahrmarkt der Freaks“ im April mit Tätowierern und Ausstellern aus 25 Ländern und fünf Kontinenten.

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