Fünf Laudamotion-Flugzeuge für Wien

Flüge ab Österreich erst im Juni, der Erstflug hingegen schon am 25. März ab Düsseldorf: Das hat Managing Director Niki Lauda am Freitag bekanntgegeben. Und: „Laudamotion muss nach Wien zurück.“

Im Sommer sollen fünf Flugzeuge in Wien stationiert werden. Ab Wien plant Laudamotion Flüge nach Spanien (Mallorca, Ibiza und Malaga), Italien (Pisa und Brindisi), Griechenland (Kreta, Santorin und Kalamata) und Zypern (Paphos). Von Salzburg, Graz, Innsbruck und Linz fliegt Lauda nach Mallorca. Von den 1.000 Niki-Mitarbeitern seien nun 641 bei Laudamotion. Piloten habe er genug, er brauche aber noch 55 Flugbegleiter, dafür werde es Castings geben, kündigte Lauda an.

Grafik zu Laudamotion

Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA/Laudamotion

Flugzeuge seit Dezember auf Vorfeld geparkt

Laudas Flotte wird vorerst 14 Flugzeuge umfassen, soll aber auf 21 Jets anwachsen, alle geleast, wie es hieß. Mit Condor ist bereits eine Kooperation fixiert. Verkehrsleitstelle und Crewplanung übernimmt der deutsche Ferienflieger als Dienstleister. Im Gegenzug vermarktet Condor Laudamotion-Flüge. Flüge ab Österreich wird es erst ab Juni geben. In Deutschland startet Lauda bereits in wenigen Tagen: Der Erstflug ist am 25. März ab Düsseldorf geplant, wie Laudamotion nun offiziell bestätigte.

Grund für die Verschiebung des Neustarts in Wien von März auf Juni ist, dass Lauda erst am 1. März ins Niki-Büro durfte. Zuvor habe dort ein Assistent des deutschen Insolvenzverwalters das Sagen gehabt. Auf dem Vorfeld habe man Flugzeuge vorgefunden, die seit Mitte Dezember dort geparkt sind. Jetzt sei er dabei, diese technisch auf den letzten Stand zu bringen. „Deswegen können wir am 25. März jetzt mit sechs Flugzeugen starten und dann bis am 1. Juni auf 21 Flugzeuge hochfahren“, so Lauda.

Do&Co wieder an Bord

Lauda geht davon aus, dass im ersten Jahr rote Zahlen geschrieben werden: „Ich rechne damit, dass wir über den Sommer, ich hoffe, einstellige Millionen verlieren werden, was ganz normal ist.“ Ab dem zweiten Geschäftsjahr will Lauda bereits Geld verdienen, um seine Investitionen zurückzuholen. Beim Catering ist wieder ein alter Bekannter an Bord. Zunächst noch orientiert sich die neue Airline am Bezahlangebot von Condor, sein Vertrauter, Do&Co-Chef Attila Dogudan, unterstütze ihn aber, sagte Lauda. Nach dem anfänglichen Kompromiss soll später Do&Co Caterer sein.

Für den Herbst ist ein Relaunch geplant, bei dem die Mitarbeiter neue Uniformen erhalten. Erst über den reiseschwachen Winter sollen die ehemaligen Air-Berlin-Jets umlackiert werden. Pro Jet dauert das laut Lauda drei Wochen. Bis dahin überklebt Lauda den Air-Berlin-Schriftzug mit einem roten Laudamotion-Sticker, das rote Air-Berlin-Logo am Heck bleibt vorerst.

Gespräche über Kooperation mit Eurowings

Die geplante Zusammenarbeit mit der AUA-Mutter Lufthansa bzw. der Konzernbilligtochter Eurowings macht Lauda von der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) abhängig. Am Freitagnachmittag finde ein Gespräch mit BWB-Chef Theodor Thanner statt. Lauda will, dass auch Eurowings Tickets für Laudamotion-Flüge verkauft, um seine Flüge besser auszulasten. Die Fluglinie startete am Freitag ihre Buchungsplattform.

Lauda

APA/Herbert Pfarrhofer

Laudamotion-Chef Niki Lauda

Dass er ganze Flugzeuge samt Crews an den Mitbewerber vermieten darf, halten Lauda und sein Anwalt aus Wettbewerbsgründen für eher unwahrscheinlich. Wetlease-Flüge für Eurowings auf Laudamotion-Slots schloss Lauda dezidiert aus.

Überraschende Wende Ende Jänner

Ende Februar wurde der Verkauf der insolventen Fluglinie Niki an Laudamotion abgeschlossen. Damit sind alle Vermögensgegenstände der Niki Luftfahrt GmbH an Laudamotion übergegangen. Laudamotion übernahm damit etwa das komplette Anlage- und Umlaufvermögen der Niki Luftfahrt GmbH. Dazu zählen laut Insolvenzverwalter die Betriebs- und Geschäftsausstattung am Standort Wien inklusive der Technikabteilung sowie die ehemalige Niki-„Crewstationen“ - mehr dazu in Niki-Verkauf an Laudamotion abgeschlossen.

Zuvor hatte das Ringen um eine Übernahme der insolventen Airline Niki Ende Jänner eine überraschende Wende genommen. Im dritten Anlauf kam doch noch Airlinegründer Lauda zum Zug - mehr dazu in Lauda übernimmt Niki.

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