Krötenwanderung: „Tiere können zerplatzen“

Etwas verspätet durch den kalten März suchen Kröten, aber auch Frösche und Molche ihre Heimatgewässer auf. Auch in Wien gibt es einige viel bewanderte Strecken. Es ist Vorsicht geboten, denn die Amphibien sind streng geschützt.

Auch wenn einige Frösche schon vor der letzten Frostperiode ihre Eier abgelegt haben, beginnt die große Wanderung erst jetzt. Durch die kalten Temperaturen in den vergangenen Wochen haben sich die Hauptwanderzeiten etwas nach hinten verschoben.

Um ihre Eier abzulegen, wandern die Kröten meist zu ihren Laichgewässern. Das heißt, zu jenen Gewässern, die sie als Kaulquappen bewohnt haben. Manche legen dabei mehrere Kilometer zurück. Wie sie ihr dieses Gewässer wieder finden, weiß man noch nicht genau, sagt Harald Gross von der Wiener Umweltschutzagentur: „Die wissen das.“

„Dürfen nicht gefangen oder beunruhigt werden“

Im Prater, in Hernals, Penzing und Floridsdorf sind in Wien die Hauptwanderstrecken der Amphibien. Dort gibt es insgesamt fünf Amphibienschutzanlagen mit so genannten Krötentunneln. Zäune und Leitbleche führen die Amphibien zu den Tunneln, die durch die Straßen führen.

Trotz der Anlagen kreuzen viele Tiere die Straße. Wer mit dem Auto unterwegs ist, sollte in diesen Bereichen nicht zu schnell unterwegs sein. Denn auch wenn man die Kröte nicht mit den Reifen trifft, kann man sie töten: „Wenn ich schneller als Schritttempo bin, bildet sich eine Sogwirkung und das Tier zerplatzt dann innerlich“, sagt Gross.

In Wien kommen 17 Arten von Amphibien vor, darunter die Erdkröte, der Grasfrosch und der Feuersalamander. Alle davon sind streng geschützt. Das heißt, diese Tiere dürfen nicht gefangen oder beunruhigt werden. Es darf auch nicht in den Lebensraum eingegriffen werden,“ sagt Gross. Beunruhigt werden die Amphibien aber nicht nur durch Autofahrer. Auch Fußgänger, Radfahrer und besonders Hunde sollten Abstand zu wandernden Amphibien halten, sagt Gross.

Link: