Keine Lösung für Tierschutzhaus

Der Wiener Tierschutzverein wartet weiter auf ein neues Gebäude. Altlasten einer ehemaligen Raffinierie bereiten Probleme. Eine Lösung hätte es schon geben sollen - doch zwischen Stadt und Verein herrscht derzeit Eiszeit.

Schon bald wird es am Gelände des Wiener Tierschutzverein in Vösendorf wieder ziemlich zu stinken beginnen. Denn mit der Frühlingswärme beginnen auch die Altlasten der ehemaligen Raffinerie im Boden wieder zu arbeiten, sagt Madeleine Petrovic, Präsidentin des Tierschutzvereins: „Dann wird dieser Teer dickflüssig und dann passiert das, was bei einer Tube passiert, die irgendwo ein Loch hat, es quetscht den Teer irgendwo heraus und das passiert am Gelände an mehreren Stellen.“

Tierschutzverein will Ersatz für Gebäude

Das Problem ist schon seit gut einem Jahrzehnt bekannt. Die Stadt Wien hat bereits vor zwei Jahren einen neuen Grund angeboten, ebenfalls in Vösendorf. Die damit verbundenen Auflagen waren für den Tierschutzverein aber unvereinbar, meint Petrovic: „Wir müssten dann - in einem für Planungszeiträume sehr kurzem Zeitraum - hier alle Rechte aufgeben und das ohne Ersatz.“ Das Haus hätte in der Errichtung über 200 Millionen Schilling gekostet und „das hat natürlich noch einen Restwert in unserer Buchhaltung. Das heißt ich kann ganz einfach auch buchhalterisch nicht sagen, das ist nichts mehr wert.“

Stinkende Altlasten im Tierschutzverein

Seit Jahren erschweren Raffinerie-Altlasten am Grund des Wiener Tierschutzvereins die Arbeit.

Neuen Grund schenken und für bestehendes bezahlen war für die Stadt Wien aber kein Thema, sagt die zuständige Stadträtin Ulli Sima: „Wir haben natürlich schon eine Bedingung daran geknüpft. Nämlich, dass wir das Grundstück, das sie jetzt haben, dann nach einer bestimmten Zeit - acht Jahre, zehn Jahre - zurückbekommen.“ Eine Lösung lässt aber weiter auf sich warten.

Derzeit keine Gespräche

Der Tierschutzverein sieht die Verantwortung bei der Stadt Wien: „Das Grundstück gehört ja der Stadt Wien und klar ist, dass natürlich die Eigentümerin verantwortlich ist, was in Folge der Altlast hier passiert.“ Die würden sich jedoch nicht melden, sagt Petrovic: „die sind auf Tauchstation.“ Ähnliches hört man auf Nachfrage aber auch bei der Stadt. Sima bekräftigt, dass man für Gespräche offen sei, aber „für Gespräche braucht’s halt immer auch zwei.“

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