Manager verdienen nach Wirtschaftskrise mehr

Mit Anstieg des Wirtschaftswachstums verdienen auch Führungskräfte in Österreich wieder mehr: Die Einkommen der Spitzenmanager sind laut einer Umfrage 2017 zum ersten Mal seit zehn Jahren inflationsbereinigt gestiegen.

In der vom Marktforschungsunternehmen Triconsult erhobenen Studie wurden 565 Manager in Österreich befragt. Dabei waren 19 Prozent der Teilnehmer aus Firmen, die mehr als 500 Millionen Euro Umsatz generieren, die übrigen Führungskräfte stammten aus Klein- und Mittelbetrieben.

Der Studie zufolge erzielten heimische Führungskräfte der ersten Ebene im Vorjahr ein Gesamteinkommen von 207.600 Euro (Netto: 117.900). Verglichen mit 2016 bedeutet dies einen Anstieg um rund 10.000 Euro. Auch die zweite und dritte Ebene verzeichneten 2017 eine Erhöhung des Gesamteinkommens von 126.000 auf 128.200 Euro (Netto 74.700).

Dienstwägen als beliebte Draufgabe

Die Einkommen der Spitzenmanager legten laut Studie somit das erste Mal seit 2007 inflationsbereinigt zu. Verantwortlich dafür sind laut Wirtschaftsforum der Führungskräfte (WdF) variable Gehaltsbestandteile und nicht das Grundgehalt. Auf der ersten Ebene bezogen rund 62 Prozent einen erfolgsabhängigen, also variablen Gehaltsbestandteil, auf der zweiten und dritten Ebene waren es 68 Prozent.

500 Euro Einkaufsgeld

ORF/Colourbox

Das Jahresgehalt von Spitzenmanagern betrug im Vorjahr 117.900 Euro

Die beliebteste Zusatzleistung für Mitarbeiter sind nach wie vor Autos: Der Anteil der Dienstautos ist auf beiden Führungsebenen verglichen mit 2016 annähernd gleich geblieben. Während auf der ersten Ebene Audi und BMW die favorisierten Marken sind, wird auf der zweiten Ebene vor allem VW immer beliebter.

Managerinnen erzielten geringere Einkommen

Auffallend ist, dass österreichische Unternehmen in punkto Bezahlung der Mitarbeiter wesentlich sensibler auf konjunkturelle Schwankungen reagieren als internationale, kommentierte Studienautor Josef die Ergebnisse. So seien die Gehaltsunterschiede zwischen heimischen und internationalen Firmen in guten Zeiten minimal, in schlechten jedoch deutlich, wie Josef erklärte.

Ein deutlicher Unterschied macht sich zwischen den Geschlechtern bemerkbar. Lediglich 10 Prozent der befragten Führungskräfte waren weiblich. Wenig überraschend erzielten sie im Vorjahr geringere Gesamteinkommen (152.300 Euro, brutto) als ihre männlichen Kollegen (214.100 Euro, brutto). Die Zuwächse im Gesamteinkommen im Vergleich zum Vorjahr waren allerdings bei beiden Geschlechtern annähernd gleich hoch.

Das Wirtschaftsforum der Führungskräfte (WdF) wurde 1979 gegründet und ist Österreichs größtes unabhängiges Führungskräftenetzwerk und vertritt knapp 3.000 Manager.