Mobiles Planungsbüro auf Stadttour

Informationen zur Stadtplanung an Ort und Stelle will das Projekt „Wien wird Wow“ bieten. Interaktive Ausstellung und Büro in einem fünf Meter hohen Holzkonstrukt informieren über Bauprojekte im jeweiligen Grätzel.

Erster Tourstopp ist die Nordbahn-Halle im zweiten Bezirk, wo die interaktive Ausstellung bis 3. Juni bleiben wird. Die Ausstellung ist in eine rund fünf Meter hohe Holzkonstruktion eingebaut, die sich in ihrer Höhe und Breite an den jeweiligen Standort anpassen und über die Jahre wachsen soll. Im Inneren der Konstruktion wurde ein kleines Büro mit Schreibtisch und Sesseln eingerichtet. An den Wänden finden sich Informationen und Bilder zu den aktuellen Stadtplanungsprojekten, die gerade am Laufen sind.

Fotos, Diagramme und Bildschirme erklären, wie Stadtplanung funktioniert. Verschiedene interaktive Stationen laden zum Mitmachen ein. So kann etwa mit Legosteinen eine Version der eigenen Traumstadt gebaut werden. Ein Test zeigt Besuchern, welche die ideale Stadt für sie wäre. „Wir wollten einen Anreiz schaffen, damit die Leute die Möglichkeit haben, sich selbst in die Rolle von Stadtplanern zu versetzen“, so Kurator Christian Rapp.

Mobiles Rathaus

PID/Fürthner

Mobile Stadtplanung in Wien

„Veritables Dilemma“ der Stadtentwicklung

„Abreißen ist furchtbar, Neubau ist schiach, neue Straßen sind böse, Hochbauen ist ein Skandal, aber Nichtbauen ist auch keine Lösung“: So fasste Planungsstadträtin Maria Vassilakou von den Grünen die oft geäußerte Kritik an neuen Projekten zusammen. Kontroverse gehöre dazu, aber man müsse eine fruchtbare Art und Weise finden, damit umzugehen. „Erhebungen haben ergeben, dass die Wienerinnen und Wiener viel mehr mitreden wollen, wenn es um Stadtplanung geht.“

Mit der Stadtplanung kommen laut Vassilakou viele Menschen erst dann in Berührung, wenn sie sich von einem neuen Bauprojekt in ihrem Grätzel bedroht oder sich schlecht informiert fühlen. Das Projekt „Wien wird Wow“ soll das ändern. Diejenigen, die weggehen von der Ausstellung sollen eine klarere Vorstellung davon haben, wie Stadtplanung arbeitet und entscheidet.

Ersatz für die Planungswerkstatt

Das mobile Planungsbüro ersetzt die Planungswerkstatt, über die die Stadtplanung 27 Jahre lang kommunizierte. Die jährlichen Kosten für das einstige Informationszentrum beliefen sich auf bis zu 800.000 Euro. Die Herstellung des mobilen Rathauses kostete nun 500.000 Euro. Für den Betrieb sind jährliche Kosten von 477.000 Euro veranschlagt.

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