Street-Art-Star Shepard Fairey in Wien
Fairey gehört neben dem mysteriösen Phantom Banksy seit Jahren zu den bekanntesten Vertretern der Street-Art-Szene. Die Wiener Galerie Hilger widmet ihm nun die Ausstellung „Golden Future“. Aus diesem Anlass hat Fairey auch ein großes Werk am Wiener Flughafen Terminal 1A gestaltet, wie Ö1 berichtet - mehr dazu in oe1.ORF.at.
„Gebe gern zu, dass ich auch Propaganda mache“
Seine riesigen Wandgemälde fabriziert er heute nicht mehr nächtens und klammheimlich, sondern auf Bestellung. In den vergangenen Monaten etwa in Los Angeles, Berlin, Sao Paolo und nun auch in Wien. Seine „wohlwollende Propaganda“, wie er es nennt, ist global gefragt. „Jedes Bild, das ein Ziel verfolgt, jede Botschaft, die eine Absicht hat, ist Propaganda. Ich gebe gern zu, dass ich auch Propaganda mache. Allerdings hat sie bei mir wohlwollende und keine bösen Absichten.“
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Fairey studierte an der renommierten Rhode Island School of Design. Heute ist der 48-Jährige aus gutbürgerlichem Elternhaus in South Carolina nicht nur Street-Artist und Designer, sondern auch smarter Geschäftsmann. Inklusive eigener Agentur und bestens betuchten Kunden aus dem Luxussegment. Für den Amerikaner kein Widerspruch - sondern Systemverbesserung aus dem Inneren. „Ich möchte meine Kunst auf sinnvolle Weise an vielen Orten unterbringen“, sagt Fairey, der auf die maximale Reichweite seiner Botschaft setzt.
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Mit Obama zu weltweiter Bekanntheit
Das weltberühmte, in blau, weiß und rot gehaltene Poster aus dem Präsidentschaftswahlkampf 2008 mit einem in eine optimistische Zukunft blickenden Barack Obama gilt als zeitgenössische Ikone. Heute hängt das „Hope“-Poster in der Nationalen Gemäldegalerie des Smithsonian in Washington. Die sozialen Medien machten es zur Instant-Ikone. „Für mich war das Graswurzel-Aktivismus. Ich habe sofort 10.000 Poster anfertigen und verteilen lassen. Die Sache wurde größer als alles, was ich bisher gemacht habe“, erinnert sich Fairey.