Mit Feuer gegen Eichenprozessionsspinner

Seit Wochen ist das Stadtgartenamt im Dauereinsatz, um Bäume vom Eichenprozessionsspinner zu befreien. Dazu werden die Nester geflämmt oder abgekratzt. Heuer sind aufgrund der Witterung besonders viele Eichen in Wien befallen.

Ein Hauptproblem ist nach wie vor das riesige Pratergebiet, sagt Christian Eigner vom Stadtgartenamt im Radio Wien-Interview. Denn jede Eiche muss einzeln kontrolliert werden. Befallene Bäume werden per Hebebühne durchkämmt und die Nester entfernt: „Das geschieht durch Abflämmen oder Abkratzen, je nachdem wie es im Baum möglich ist“, so Eigner. Danach werden die Bereiche sukzessive wieder freigegeben.

Eichenprozessionsspinner im Schlosspark Schönbrunn

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Die Härchen der Raupen können gefährlich werden

Im Prater sollen die Arbeiten in den nächsten ein bis zwei Wochen abgeschlossen sein, auf der Donauinsel findet derzeit laut Eigner bereits die zweite „Behandlungsrunde“ statt. Damit soll sichergestellt sein, dass spätestens zum Donauinselfest kein Eichenprozessionsspinner mehr über ist. Probleme machen derzeit noch größere Waldrandbereiche oder Auwaldbereiche - da sich dort große Eichen befinden, bei denen der Arbeitsaufwand noch sehr groß ist. In Parks gibt es nur noch einzelne befallene Bäume, sie sind weiterhin markiert.

Rund 400 Bäume in Wien befallen

„Wir haben in den größeren Gebiete, wo viele Eichen zusammenstehen, die Zugänge abgesperrt“, so Eigner. So etwa auch den Schönbrunner Schlosspark, der inzwischen wieder freigegeben ist - mehr dazu in Eichenprozessionsspinner: Sperre in Schönbrunn. Im gesamten Stadtgebiet waren rund 400 Bäume als befallen gemeldet, inzwischen gibt es laut den Baumkontrolleuren der Stadt noch rund 255 Bäume, auf denen kleinere Nester vorhanden sind.

Maßnahmen gegen Eichenprozessionsspinner im Schlosspark Schönbrunn

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Nester werden geflämmt oder abgekratzt

Sie müssen entfernt werden, auch wenn die Raupen bereits verpuppt sind, denn „eine gewisse Gefahr geht auch von leeren Nestern aus, wenn sie herunterfallen oder vom Wind verblasen werden, denn die Härchen sind noch aktiv“, so Eigner. Die feinen Härchen der Raupe können juckende Hautausschläge, Bindehautentzündungen, Atembeschwerden und Reizungen im Rachenraum verursachen.

Vorbehandlung griff heuer nicht komplett

Eigentlich werden alle städtischen Bäume bereits im Frühjahr mit einem biologischen Pflanzenschutzmittel vorbehandelt, um Befälle zu vermeiden. Heuer wurden laut Eigner jedoch zehn Prozent der Bäume nicht erreicht - dazu kommt das warme Wetter, das die Entwicklung des Eichenprozessionsspinners noch begünstigt hat. Die so genannte Spritzgruppe des Stadtgartenamts, bestehend aus sechs Personen, ist daher seit zwei Wochen im Dauereinsatz. Nun soll noch zusätzlich Personal herangezogen werden, um auch die restlichen Bäume noch schnell zu bereinigen.