Altes Speiseöl hilft Kindern in Not

Mit seiner „Greenbox“ hat Fischhändler und Musiker Willy Vranovsky einen Weg gefunden, altes Speiseöl in Spenden für Kinder in Südafrika zu verwandeln. Um mit seiner Aktion mehr Menschen zu erreichen, sucht er neue Partner.

Es begann alles mit einem Song, den der Fischhändler Willy Vranovsky im Rahmen der Fußball-WM 2010 mit seiner Band „Fisherman & friends“ aufnahm. Den Reinerlös spendete die Gruppe an ein Frauenprojekt in Südafrika. Bei der Suche nach einem neuen Spendenprojekt kam Vranovsky auf die Idee, altes Speiseöl im großen Stil zu sammeln und daraus Geld zu machen. So entstand die Aktion „Greenbox“, oder wie Vranovsky sagt, der „erste soziale Zaubertrick“ Wiens: "In Wien kommt verbrauchtes Altspeisefett in die „Greenbox" und in Südafrika kommt gutes Essen für die Kinder wieder heraus.“

22 Cent pro Liter Öl

Und so funktioniert es: Privatpersonen können sich in seinem Fischladen in Penzing gratis einen Drei-Liter-Eimer abholen und damit ihr altes Speiseöl in das Geschäft bringen. Das gesammelte Öl verkauft Vranovsky an einen Kooperationspartner und bekommt dafür 22 Cent pro Liter. Das Geld fließt dann an Hilfsprojekte in Südafrika. So ist im Rahmen des Projekts „Leap school“ eine Suppenküche entstanden, die eine ganze Siedlung ernährt. Aber auch ein Kinderhospiz und ein Landwirtschaftsprojekt bekommen dank der „Greenbox“ finanzielle Unterstützung.

Willy Vranovsky macht mit seinen Sammelboxen aus altem Speiseöl wertvolle Spenden

ORF/Robert Slovacek

Willy Vranovsky mit der „Greenbox“ vor seinem Fischgeschäft in Penzing

„Greenbox“ hilft der Umwelt

Auch der Recyclinggedanke spielt bei der Aktion des Fischhändlers eine Rolle. Aus dem alten Speiseöl entsteht neuer Biodiesel. „Durch die ‚Greenbox‘ kann man Kohlendioxid einsparen, weil man keinen frischen Raps oder Palmöl verwenden muss, um Biodiesel herzustellen“, erklärt Vranovsky.

In Zusammenarbeit mit der Münzer Bioindustrie konnte so allein im vergangenen Jahr laut Angaben des Unternehmens über 47 Tonnen Kohlendioxid eingespart werden. Auch die fachgerechte Entsorgung des alten Speiseöls wird durch die „Greenbox“ sichergestellt. Es werden etwa weniger Abflüsse verstopft.

Vranovsky sucht weitere Anlaufstellen

Um seine Aktion der „Greenbox“ weiter auszubauen, sucht Willy Vranovsky Zweigstellen, die ihn beim Ölsammeln unterstützen. Sein Traum ist es, dass es „in jedem Bezirk ein kleines Geschäft, so wie Fisch & Co gibt, also zum Beispiel einen Greißler, einen Fleischhauer, oder einen Gastronomen, der sagt ‚Ich sammle mit meinen Kunden‘“. Jedes Geschäft, das sich zum Mitsammeln meldet, wird mit Eimern versorgt. So sollen noch mehr Leute für das Spendenprojekt gewonnen werden.

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