Wohlfühlen im Job

Wohlfühlen im Job - das ist das aktuelle Thema der „Radio Wien“-Rubrik „Ganz auf Ihrer Seite“. Jeden Donnerstag Vormittag geben Arbeiterkammer-Experten Tipps. Hier finden Sie alle Informationen.

Miese Stimmung im Büro: Der Chef rastet bei jeder Kleinigkeit aus und schreit Mitarbeiter wahllos an. Wie geht man mit dieser Situation um? Darf man zurückschreien - oder sollte man den Raum verlassen?

Was soll man tun?

Vorerst deeskalierend einwirken, dem Kollegen oder Chef klar zu verstehen geben, dass ein respektloses oder eben sogar aggressives Verhalten keineswegs geduldet werden muss und auch nicht im Einklang mit der arbeitsrechtlichen Weisungsgebundenheit gegenüber dem Arbeitgeber steht. Der Chef darf sehr wohl inhaltliche Anweisungen geben, wie man seine Arbeit auszuführen hat, aber es gibt ihm nicht das Recht, den Arbeitnehmer anzuschreien oder vielleicht sogar körperliche Gewalt gegen ihn anzuwenden.

Was tun, wenn der Chef weiter schreit?

Das Problem ist, dass in solchen Momenten oft keine Zeugen dabei sind. Die Empfehlung der Arbeiterkammer-Experten ist, wenn das Ersuchen nicht zu schreien, nicht beachtet wird, zum Beispiel das Smartphone zu nehmen und der schreienden Person entgegen zuhalten. Wenn man dann mitteilt, dass man das Getobe nun aufnehmen wird, werden sich vermutlich einige fortan überlegen, ob sie hier weiter schreien.

Ist es denn erlaubt, solche Szenen aufzunehmen?

Man darf keine heimlichen Mitschnitte machen. Es ist aber sehr wohl zulässig, solange die betroffene Person darüber informiert ist.

Sendungshinweis:

„Gut gelaunt durch den Tag“, 2.10.2014

Problem mit Kollegen

Kommt es zu Problemen mit einem Kollegen, dann sollte man sich laut Experten folgendermaßen verhalten: Zuerst versuchen den Kollegen auf das Problem anzusprechen. Ist der Konflikte nicht lösbar, empfiehlt es sich, einen Vorgesetzten heranzuziehen und ihn darüber zu informieren. Ein Arbeitgeber ist im Rahmen seiner Fürsorgepflicht angehalten, alles ihm Mögliche zu unternehmen, dass kein feindliches, diskriminierendes oder sonstiges negatives Arbeitsklima herrscht.

Das Problem sind aber hier nur zu einem Teil untätige Vorgesetzte, die sich mit Konflikten nicht beschäftigen möchten. Auch Betroffene bleiben viel zu lange untätig und sind aus verschiedensten Gründen oft nicht bereit, selbst Maßnahmen zu ergreifen – in der Hoffnung, es würde sich schon alles irgendwann lösen.

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