Blackbox Gardening

Die Philosophie von Blackbox Gardening ist einfach: Es werden nicht mehr fertige Pflanzen gekauft und an einem bestimmten Platz eingesetzt, sondern die Pflanze sucht sich selbst ihren Platz. Wie das funktioniert, erklärt „Radio Wien“- Pflanzenexperte Karl Ploberger.

Wer träumt nicht von herrlichen Blumenwiesen, üppigen Staudenbeeten oder einem Stück Natur im Garten? Und das alles mit wenig Arbeit verbunden. Die „Schwarze Kiste“ macht es möglich, so Ploberger. Das Prinzip ist einfach: Während man bei der herkömmlichen Gartengestaltung Pflanzen nach einem bestimmten Muster, also einem Pflanzplan, einsetzt, vertraut man beim Blackbox Gardening auf die Natur.

Sendungshinweis:

„Gut gelaunt am Vormittag“, 20.2.2015

Wichtig sind versamende Pflanzen, wie zum Beispiel die Akelei. Sät man die Akelei auf einer freien Fläche aus, wird sie sich ihr Plätzchen suchen und ihre Samen werden in der Zukunft auch noch andere Plätze finden und bereichern. Der Mensch greift nur ein, wenn es gestalterisch notwendig ist oder wenn der Bestand zu groß wird und man ausdünnen muss. Das Zufallsprinzip macht wenig Arbeit und bringt auch Individualität in den Garten. Allerdings kann man nicht vorhersagen, wie viele der Samen sich ausbreiten werden. Was sich wohlfühlt wird bleiben, der Rest wird vergehen.

Für den Start eignen sich zum Beispiel die schon genannte Akelei, Eisenkraut oder Margeriten. Weitere Sorten, die sich für das Blackbox Gardening eignen, sind Mohn, Glockenblumen, Verbene, Bartnelken, Stockrosen oder Wiesen-Storchschnabel. Die Pflanzen können als Topfware eingesetzt werden und säen sich dann aus, oder man verwendet gleich Samen.

Akelei

colourbox.de

Ploberger’s Buchtipp

„Blackbox Gardening“ von Jonas Reif, dem Chefredakteur der Gartenpraxis und Christian Kress, einem der bekanntesten Staudengärtner aus dem oberösterreichischen Ort im Innkreis. Die beiden haben an Hand von vielen Beispielen (darunter auch der englische Garten „Great Dixter“ in East Sussex) gezeigt, wie man mit vagabundierenden Pflanzen ein blühendes Paradies schafft. Beispiele alleine sind zu wenig, daher wird laut Ploberger mit vielen Praxistipps auch anschaulich erklärt, wie man zu diesen Ergebnissen kommt. 90 Portraits der schönsten versamenden Pflanzen ergänzen dieses Buch. „Blackbox Gardening“ ist im Verlag Eugen Ulmer erschienen.

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