Der Garten steht hoch im Kurs

Ein kleiner Teich, ein Beerengarten, der zum Naschen einlädt, ein Stück Blumenwiese und ein großer Kräuter- und Gemüsegarten. Davon träumen viele Gartenliebhaber. „Radio Wien“- Pflanzenexperte Karl Ploberger hat die Tipps, wie dieser Traum in Erfüllung gehen kann.

Gerade jetzt im Frühjahr ist der beste Zeitpunkt, einen neuen Traumgarten entstehen zu lassen. Wichtigste Grundlage ist die Planung. Nicht der Griff zum Spaten sollte deshalb an erster Stelle beim Anlegen eines Gartens sein, sondern der Griff zu Papier und Bleistift. Eigentlich sollte die Gestaltung eines neuen Gartens schon bei der Planung des Hauses beginnen. Nur dann ist sichergestellt, dass später Haus und Garten eine Einheit bilden. „Maßstabsgetreu sollte ein Plan erstellt werden, Licht und Schatten beachtet und Höhenunterschiede eingeplant werden“, lautet der Ratschlag von Profi-Gartenplanern.

England als Musterland

England gilt als Musterland der Gartengestaltung. Dort wird gezeigt, wie man aus einem großen Garten einen überschaubaren macht – durch Gartenräume: Eine Hecke, ein Strauch, eine Mauer, nicht außen herum, sondern auch mitten im Grundstück. Dadurch entstehen Gartenräume: Ein Rosengarten, ein Duftgarten, ein Kräutergarten. Selbst für kleine und kleinste Gärten ist dieses britische Vorbild nachahmenswert. Durch diese Gliederung wird es interessant, im Garten auf Entdeckungsreise zu gehen. Damit wirkt auch der kleine Garten größer.

Sendungshinweis:

„Gut gelaunt am Vormittag“, 20.3.2015

Ob ein Garten ein „großes Stück Arbeit wird“ oder ein „pflegeleichtes“ Stück Grün, hängt davon ab, wie er in seinen Grundzügen angelegt wird. Beete, die viele Pflanzen enthalten, die Jahr für Jahr neu gesetzt werden müssen, werden mehr Arbeit bedeuten als Beete, die beispielsweise mit Stauden bepflanzt werden. Lupinen, Pfingstrosen und Rittersporne blühen jedes Jahr. Der künftige Gartenbesitzer sollte daher schon beim Planen bedenken, wie viel Zeit er für die Pflege aufwenden kann. „Gartenarbeit soll Spaß machen und nicht zur Belastung werden“, ist Plobergers Tipp! Daher sollte man sich nicht zu viel vornehmen.

englischer Garten im Frühling

colourbox.de

10 Regeln für die Gartengestaltung

1. Beginnen Sie rechtzeitig mit der Wunschsammlung. Am besten gleichzeitig mit der Planung des Wohnhauses.

2. Ihre Arbeitskraft sollte der Maßstab für die Gestaltung sein, denn Gartenarbeit sollte Spaß machen.

3. Man sollte die Natur als Vorbild nehmen: Teiche liegen immer an der tiefsten Stelle. Bäume, Sträucher und Stauden sind in der Höhe aufeinander abgestimmt.

4. Im Garten „grüne“ Räume schaffen, das macht kleine Gärten größer und große Gärten überschaubarer.

5. Man sollte mehrere Sitzplätze anlegen. Einen in der Sonne (für kühlere Tage) und einen im Schatten (für die Hundstage).

6. Wege sollten nicht nur „verbinden“, sondern auch einladen zum Entdecken. Bewusst geschwungene Wege wirken aber unpassend und gekünstelt.

7. Sinnvoll ist auch ein Beschränkung auf wenige Baustoffe. Steine, Ziegel aber auch Holz dürfen nicht dominieren, sondern sollten die Wirkung der Pflanzen hervorheben.

8. Ein Hausbaum gibt einem Wohnhaus Geborgenheit und Schutz. Auf alle Fälle sollte man vor der Anschaffung die Wuchshöhen beachten.

9. Wenn man Kinder hat: nicht auf Flächen zum Austoben und Entdecken vergessen.

10. Obst- und Beerengehölze einplanen und nicht den Gemüsegarten vergessen, denn erst die Ernte „versüßt“ die Arbeit im eigenen Garten.

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