Flugzeuggetränk Tomatensaft

Über den Wolken schmecken viele Lebensmittel anders als bei uns unten auf der Erde. So auch der Tomatensaft. Die Radio Wien-Ernährungsexpertin Magister Ruth Fiedler erklärt, wie es zum Phänomen Tomatensaft kommt.

Sendungshinweis:Gut gelaunt in den Tag“, 8.7.2015

Jahr für Jahr werden Unmengen an Tomatensaft in den Fliegern ausgeschenkt. Die meisten Menschen trinken aber diesem roten Saft meist nur am Weg in den Urlaub im Flugzeug. Zu Hause wird kaum Tomatensaft getrunken. Ruth Fiedler:"Das Tomatensaftphänomen ist spannend, aber ganz einfach zu erklären. Im Flieger nehmen wir nämlich Geschmäcker anders wahr als auf dem Boden. Oft wird Tomatensaft unter normalen Bedingungen als erdig und muffig beschrieben. In der Luft allerdings empfinden ihn die Leute als angenehm fruchtig."

Glas Tomatensaft und Tomaten

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Geschmäcker an Bord weniger intensiv

An Bord herrschen andere Druckverhältnisse. Der Niederdruck im Flieger hat deshalb Auswirkungen auf unsere Riech - und Geschmacksrezeptoren. Fiedler:"Dies führt dazu, dass beispielsweise der Geschmack von Salz und Zucker in der Luft schwächer als am Boden wahrgenommen wird. Unter Kabinendruckverhältnissen wird Salz 20 bis 30 Prozent weniger intensiv wahrgenommen, und auch Zucker schmeckt 15 bis 20 Prozent weniger süß. An Bord riecht und schmeckt man als wäre man verschnupft, meint die Expertin."

Das ist auch der Grund warum die Speisen im Flieger oft sehr stark gesalzen werden beziehungsweise viele Passagiere zu Cola und Co greifen, obwohl es ihnen am Boden zu süß ist.