Wenn Weihnachtsfriede fehlt: Notrufe helfen

Nicht für alle Wiener sind die Weihnachtsfeiertage mit Besinnlichkeit und Familienglück verbunden. Viele Menschen leiden unter Gewalt und Einsamkeit. Für Betroffene stehen mehrere Notrufnummern zur Verfügung.

„Weihnachten birgt ein hohes Konfliktpotenzial, weil es eine extrem hohe Erwartungshaltung an das Fest gibt und die Familienmitglieder längere Zeit auf eher engem Raum zusammen sind“, erklärte Angelika Breser, klinische Psychologin und seit 14 Jahren Beraterin beim Wiener Frauennotruf.

Heuer bereits 5.900 Beratungskontakte

Gerade bei traumatisierten Frauen komme „in dieser sensiblen Zeit sehr viel Schmerz hoch“. Wobei laut Breser die meisten Frauen erst nach dem Jahreswechsel ihr Leid klagen: „Viele wollen über die Feiertage noch die Illusion der heilen Familie aufrecht erhalten.“

Hinweis:

  • 24-Stunden-Frauennotruf: 71 71 9, E-Mail-Beratung gibt es unter frauennotruf@wien.at.
  • Wiener Frauenhäuser: 05 77 22
  • Telefonseelsorge: 142
  • Psychiatrische Soforthilfe: 31 330

Insofern verzeichnet der Frauennotruf in den ersten Jännertagen überdurchschnittlich viele Anrufe. Insgesamt verzeichnete die Hotline heuer bereits knapp 5.900 Beratungskontakte. Die Hilfe richtet sich an Frauen und Mädchen ab 14 Jahren, die von sexualisierter, körperlicher oder psychischer Gewalt betroffen sind.

Unterstützung in derlei Krisensituationen bietet auch die Hotline der Wiener Frauenhäuser. Der Verein vermittelt vorübergehende Wohnmöglichkeiten für Betroffene und deren Kinder.

Rund um die Uhr erreichbar

Für Menschen, die von Trauer, Wut, Einsamkeit oder Beziehungsproblemen geplagt werden, ist die Telefonseelsorge der evangelischen und katholischen Kirche eine geeignete Anlaufstelle. Allein in Wien hat die Hotline im vergangenen Jahr laut Homepage rund 33.000 Gespräche gezählt.

Sendungshinweis:
„Radio Wien am Feiertag“, 24.12.2015

Personen in psychischen Krisen oder akuten seelischen Nöten können sich zudem an die Psychiatrische Soforthilfe wenden. Das Angebot reicht von Beratungs- und Entlastungsgesprächen über medikamentöse Unterstützung bis zu psychosozialer und psychotherapeutischer Kurzbetreuung. Auch hier sind die Telefone täglich rund um die Uhr besetzt.

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