Künstlich oder echt: Vanille
Eine interessante Arbeit des Berliner Wissenschaftlers Dr.Jörg Grünwald beantwortet die Frage warum Vanille so beliebt ist. „Er hat herausgefunden“, so Bankhofer, „wenn ein Baby an der Mutterbrust ernährt wird, bekommt es mit der Muttermilch sogenannte Vanille-Noten. Ein der Vanille ähnliches, zartes Geschmacksaroma. Wenn das Kind später mit Vanille in Kontakt kommt hat es ein AHA-Erlebnis und bleibt ein Leben lang Vanille-Fan.“
Sendungshinweis:"Radio Wien am Vormittag" am 13.4.
Da Vanille zu den besonders teuren Gewürzen gehört, wird es seit 1874 auch künstlich hergestellt. Wer echte Vanille will muss beim Kauf auf die Formulierung „echte Bourbon-Vanille“ achten. Wenn noch andere Aromastoffe aus dem Labor drin sind muss das genannt werden. Steht bloß Vanillin, kann es auch aus Lignin gewonnen werden, das bei der Papierherstellung anfällt. Auch schwarze Punkte im Joghurt oder Eis sind keine garantie für echte Vanille. Das können auch völlig ausgelaugte, fein gemahlene Schoten-Hüllen sein.
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Der Samen einer Liane
Die echte Vanille gewinnt man aus dem Samen der Fruchtkapsel einer zarten Liane, die zur Familie der Orchideen gehört. Sie wächst in Mexiko, in Zentral- und Südamerika. Vanille enthält das ätherische Öl Vanillin und 200 Duftstoffe. Bankhofer: „Vanille stärkt die Magennerven, aktiviert die Nierentätigkeit und fördert bei manchen Frauen und Männern die Libido. Vor allem aber kann Vanille die gute Laune fördern. Und sie wird mitunter in der Medizin bei Tabletten eingesetzt, damit diese angenehmer zu nehmen sind.“
Ein eigenes Kapitel ist auch der billige Vanillin-Zucker. Das ist ein Gemisch aus Haushaltszucker und dem Aromastoff Vanillin. Der kann künstlich oder aus natürlichen Quellen hergestellt werden. „Als natürlich gilt die Verwendung von Zuckerrüben-Schnitzel. Mit Hilfe von Mikroorganismen kann man daraus Vanillin zaubern“, so der Experte. „Wer echte Vanille sucht, findet sie im Vanille-Zucker, einem Gemisch aus Zucker und gemahlenen Vanilleschoten.“