Streicheleinheiten für die Haut

Ein Blick in die Gesichts- und Körperpflege bietet laut „Radio Wien“-Beauty-Expertin Helga Fiala ein Bild erstaunlicher Vielfalt. Von Lotions bis Cremes wird fast jedes Pflegeprodukt in unterschiedlichen Texturen angeboten.

Trockene, normale oder fettige Haut nehmen Texturen unterschiedlich gut auf.

So werden etwa reichhaltige Cremes oder üppige Körperbutter von sehr trockener Haut bevorzugt, da sie Feuchtigkeit gibt und beim Speichern hilft. Fettige Haut wieder bevorzugt leichtgewichtige Konsistenzen wie Gele, Gel-Creme oder Lotionen.

Dazwischen gibt es eine reiche Vielfalt von Texturen wie Sorbets, Öl in Creme-Konsistenzen und vieles mehr, um die unterschiedlichen Wünsche von Konsumenten zu befriedigen.

So wirken unterschiedliche Texturen auf die Haut

Hier müssen wir ein wenig weiter ausholen und dabei in die Stress-Forschung gehen.

Frau Creme eincremen

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Stress, der tägliche Druck, die Hektik des Alltags und die konstant zunehmende Überlastung und Reizüberflutung ist eine Belastung des Organismus. Wie sehr wir unter Druck stehen, zeigt sich auch im Hormon Cortisol, dessen Ausschüttung je nach Stresslevel variiert.

Je gestresster der Mensch, desto höher sein Cortisolgehalt. Cortisol hat eine direkte Einwirkung auf die Zellmatrix der Haut. Als Ausdruck von oxidativem Stress werden freie Radikale freigesetzt. Dadurch entsteht eine stille Entzündung, die in Verbindung mit der Oxidation die Zerstörung von Zellen und einen beschleunigten Alterungsprozess verursacht.

Da die Sinneszellen unserer Haut eine Vielzahl von Eindrücken und Emotionen eröffnen, sind Texturen von ebenso großer Bedeutung wie Inhaltstoffe und Technologien. Eine Textur kann eine psychologische Wirkung haben und positive physiologische Effekte erzeugen. Sie kann stimulieren, entspannen und für gute Laune sorgen. Der Herzschlag verändert sich und Endorphine – die sogenannten Glückshormone – werden ausgeschüttet.

Texturen können Stress reduzieren

Je sinnlicher und weicher, je angenehmer und „kuscheliger“ eine Textur ist, umso lieber tragen wir sie auf unserer Haut auf. Dabei passiert folgendes: Durch das Auftragen, beziehungsweise Streicheln der Haut, wird das „Kuschelhormon“ Oxytocin freigesetzt.

Sendungshinweis:

„Radio Wien“ am Wochenende, 30.4.2016

Dieses Hormon wirkt als biochemischer Botenstoff mit vielfältiger positiver Auswirkung. Es baut das Stresshormon Cortisol ab, macht unempfindlicher gegen Schmerzen, es gibt Selbstvertrauen und es beseitigt Ängste.

Die Wissenschaft entwickelt daher immer mehr und verbesserte Texturen, welche diesen Wohlfühl-Anspruch erfüllen. Dazu kommen angenehme Düfte, die von aromachologischer Seite das seelische Gleichgewicht fördern und für gute Laune sorgen.

Es gibt bereits Studien, die zeigen, dass diese Symbiose von Vernunft und Gefühl durchaus Wirkung zeigt. So wurde nicht nur das subjektive Wohlbefinden gesteigert, sondern auch nachweislich der Cortisol Level um bis zu 14 % gesenkt.

In kurzen Worten – sich durch eine gute Creme ein wenig Wohlbefinden zu schenken, stärkt das Selbstvertrauen, reduziert den Stress und hält uns länger jung.