Tonerde in der Kosmetik

Der Wirkstoff, den „Radio Wien“-Beauty-Expertin Helga Fiala heute vorstellt, ist so unspektakulär, dass er fast in Vergessenheit geraten wäre, wenn ihn die Kosmetikindustrie jetzt nicht neu entdeckt hätte: die Tonerde.

Bereits der Hochkultur der Ägypter war die natürliche Pflege mit Tonerde vertraut. Tonerden stammen aus unterschiedlichen Gesteinsschichten und variieren in Farbe, Feinheit und Wirkung.

Die Zusammensetzung verschiedener Tonerde-Arten ist vielfältig, doch sie sind grundsätzlich reich an essentiellen Mineralstoffen und Spurenelementen wie zum Beispiel Kupfer, Magnesium, Eisen, Kalzium und Kieselerde. Gerade deshalb ist Tonerde besonders für die Haut- und Haarpflege geeignet.

Tonerde für die Haut

Tonerde hat sich als höchst verträglich für Problemhaut erwiesen, sei es empfindliche oder ölige Haut, die verstärkt Talg produziert.

Besonders empfindliche Haut neigt dazu, schnell mit Rötungen und Pickeln zu reagieren. Durch ihre sehr gute Verträglichkeit und ihre Quellfähigkeit eignet sich Tonerde optimal, um in Gesichtsmasken und Waschlotion verarbeitet zu werden.

Neben der reinigenden und fettabsorbierenden Wirkung wie bei der Sorte Kaolin, wird das Hautbild auf natürliche Art verfeinert.

Tonerde wird auch in unterschiedlichen Körnungen eingesetzt. So bieten gröbere Varianten von Tonerde zur beruhigenden und pflegenden Wirkung auch einen milden Peeling-Effekt.

Tonerde für das Haar

Wenn ein fettiger Haaransatz bekämpft werden soll, zugleich aber auch die trockenen Haarspitzen Feuchtigkeit brauchen, scheint das die Quadratur des Kreises zu sein. Nicht so mit Tonerde. Mit der natürlichen Wirkung von verschiedenen Tonerde-Arten gelingt dieser Spagat.

Darüber hinaus fördert ein hoher Anteil an Kieselerde, wie beispielsweise bei grüner Tonerde, zusätzlich das Wachstum von Haaren, Nägeln und Bindegewebe. Abgestimmte Pflegelinien mit Shampoo, Conditioner und Kuren mit Tonerde als Inhaltsstoff pflegen die Haare optimal.

Unterschied zwischen Tonerde und Heilerde

Tonerde wird schon sehr lange als Heilerde angewendet. Der Begriff Heilerde ist geschützt. Heilerde darf eine Tonerde nur dann genannt werden, wenn sie das strenge Prüfverfahren des Arzneimittelrechts erfolgreich durchlaufen und damit die Anerkennung als Arzneimittel erlangt hat.

Für Heilerde gelten die allgemeinen Vorschriften für Medikamente. Alle anderen Mineralerden zählen rechtlich als Nahrungsergänzungsmittel oder Naturpflegeprodukte.