„Sag einfach Nein!“

Einfach „Neinsagen“ fällt vielen Menschen schwer, trotzdem sollte man sich öfter überwinden und es einfach tun, denn es stärkt auch die Gesundheit. Kommunikationsexpertin Nana Walzer erklärt Neinsagen in 3 Schritten.

„Nein, ich will nicht!“ – Kinder können sich noch ganz leicht abgrenzen, wenn ihnen etwas nicht gefällt. Mit zunehmendem Alter machen wir aber so einige unangenehme Erfahrungen mit dem Neinsagen: Wenn wir nicht folgsam sind, werden wir dafür getadelt, kritisiert, ignoriert, vielleicht sogar bestraft. So lernen wir im Laufe unserer Kindheit langsam, dass angepasstes Verhalten den zwischenmenschlichen Frieden und die Anerkennung von anderen aufrechterhält. Kein Wunder also, dass viele von uns sich mit dem Neinsagen schwer tun.

Sendungshinweis:

„Radio Wien am Nachmittag“, 19.10.2016

Manchmal geht der vorauseilende Gehorsam sogar soweit, dass sich Menschen erst abgrenzen, wenn eine gewisse Schmerzgrenze überschritten wird oder sie krank geworden sind. Hier gilt es, rechtzeitig auf die Signale, die unser Körper und Gefühl übermitteln, zu achten. In dem Moment, in dem wir uns unwohl fühlen, weil wir etwas tun sollen, das wir weder wollen noch müssen ist es an der Zeit, klar und deutlich „Nein!“ zu sagen. Und das geht überraschend einfach:

in einem roten Kreis stehen die Worte Sag einfach nein

ORF

Neinsagen in 3(-4) Schritten:

1. Sagen Sie: „Nein.“

2. Geben Sie eine Begründung: „Nein, das geht (jetzt) nicht, weil…“

3. Suchen Sie eine Alternative: „Wie oder wer könnte diese Aufgabe noch erledigt werden/erledigen?“

4. Wenn Sie es doch tun, machen Sie einen Handel: „Wenn ich heute dies tue, dann erwarte ich, dass Sie nächstes Mal … tun.“ Sie können die Gegenleistung auch mit dem anderen verhandeln. Hält sich der andere dann nicht an die Vereinbarung , so gehen Sie in Zukunft keinen Kompromiss mehr ein.

Neinsagen stärkt übrigens Ihre Gesundheit: sowohl Ihr Selbstvertrauen, als auch Ihre Haltung und Ihre Abwehrkräfte werden positiv beeinflusst, wenn Sie zu sich stehen. Respektieren Sie sich selbst, werden Sie auch von anderen respektiert. Dabei sollte es aber nicht darum gehen zu beweisen, wer Recht hat oder wer am längeren Ast sitzt, sondern um das Setzen einer erkennbaren Grenze.

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Nana Walzer
Nana Walzer: „Die Kunst der Begegnung“