Nanopartikel in Kosmetikprodukten

Auch in die Kosmetikindustrie hat die Nanotechnologie Einzug gehalten. „Radio Wien“-Beauty-Expertin Helga Fiala über die winzigen Teilchen, die als Schutz- und Transportsystem von Wirkstoffen dienen.

Sie sind rund tausendmal dünner als ein Menschenhaar und in vielen Pflegeprodukten enthalten. Der Name leitet sich von dem griechischen Wort „nanós“ ab und bedeutet Zwerg. Ihre geringe Größe verleiht ihnen besondere Eigenschaften. Diese Systeme werden heute sowohl in der Medizin als auch in der Kosmetik eingesetzt.

Diese Inhaltstoffe werden als Nanopartikel eingesetzt

In Sonnenschutzprodukten, in Zahnpasta und Deos finden man Nanopartikel, aber auch in Make-up Produkten.

Besonders häufig werden Titandioxoid und Zinkoxid als Nanomaterialien eingesetzt. Diese winzigen Teilchen werden als UV-Filter-Pigmente, das heißt als „physikalischer Sonnenschutz“, genutzt.

So funktionieren diese Partikel

Sonnenschutz: Sie liegen auf der Haut und streuen und absorbieren die UV- Strahlen. Sie reflektieren wie Milliarden kleinster Spiegel das Sonnenlicht. Auf diese Weise schützen sie die Haut vor dem Eindringen der UV -Strahlung und damit vor Sonnenbrand, DNA Schäden und vorzeitiger Alterung.

Zahnbürste Zahncreme

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Zahnpasta: Nanopartikel werden dafür eingesetzt, um feinste Risse im Zahnschmelz zu kitten.

Wimperntusche oder Eyeliner: Farbpartikel in Nanogröße garantieren eine besonders lange Haltbarkeit und damit auch einen besonders langen Farbeffekt.

Vorteile

Mit diesen Nanopartikeln lassen sich die von uns bevorzugten dünnflüssigen und transparenten Sonnencremes herstellen, die unsichtbar auf der Haut liegen. Wir kennen alle die Vorgänger-Generation dieser Sonnenschutz-Produkte, welche weiße Spuren auf der Haut hinterließen.

Können Nanopartikel der Haut schaden?

Es gibt bis dato keine Studien, die nachweisen, wie sich Substanzen im Nanobereich im menschlichen Organismus auswirken.

Um zu vermeiden, dass Nanopartikel in den menschlichen Körper eindringen, können diese in Silikone oder Öle verpackt werden. Dies nennt man Coating, das heißt Ummanteln. Dadurch werden sie daran gehindert, die Hautbarriere zu überwinden.

Sendungshinweis:

„Radio Wien“ am Wochenende, 1.4.2017

Tipp: Wer es genau wissen will, wirft einen Blick auf die Inhaltstoffe des Produktes. Wenn Wirkstoffe in dieser kleinsten Form enthalten sind, muss der Begriff nano aufscheinen.

Kosmetische Mittel unterliegen EU-weit einer Vielzahl gesetzlicher Bestimmungen, die die Sicherheit der Produkte für den Verbraucher gewährleisten. In Österreich fallen Kosmetikprodukte unter das Lebensmittelgesetz, eines der strengsten Gesetze innerhalb der EU und auch weltweit.