Waste Watcher: Kaum Anzeigen als Erfolgsbeleg

Die „Waste Watcher“ sind in Wien unterwegs, um Abfallsünder auf frischer Tag zu ertappen. Im ersten Halbjahr setzten die 50 Kontrolleure zusammen nur 20 Amtshandlungen pro Tag. Für die Stadt belegt diese Zahl den Erfolg der Mülltruppe.

In Wien gibt es 50 hauptberufliche „Waste Watcher“, sowie rund 400 städtische Außendienstmitarbeiter, die ebenfalls die Befugnisse zu den Kontrollen haben. Die Truppe ist bei den Patrouillen meist nicht auf den ersten Blick erkennbar - denn die Mitarbeiter sind nicht nur in Uniformen unterwegs, sondern auch in Zivilkleidung.

Im ersten Halbjahr setzten die „Waste Watcher“ rund 3.600 Amtshandlungen. Im Detail wurden 2.500 Organstrafmandate in der Höhe von 36 Euro ausgestellt. Rund 750 Verstöße wurden zur Anzeige gebracht. Die häufigsten Amtshandlungen, rund 2.800, erfolgten gegen Zigarettensünder, 300 Anzeigen gab es wegen nicht ordnungsgemäß entsorgten Hundekots. „Das Geld wird zweckgebunden für Sauberkeitsmaßnahmen eingesetzt“, versicherte Umweltstadträtin Ulli Sima (SPÖ).

Wien wird immer sauberer

Die geringe Zahl an Amtshandlungen erklärt man sich im Büro der Umweltstadträtin mit dem Erfolg der Waste Watcher und des Maßnahmenpakets „Saubere Stadt“. „Verunreinigungen durch Sperrmüll, Einkaufswagerln, Hundekot und Co. haben seit Einführung der Waste Watcher im Jahr 2008 deutlich abgenommen: Minus 67 Prozent an illegal entsorgten Kühlgeräten, minus 38 Prozent bei Sperrmüll. In Wiens öffentlichen Papierkörben landen täglich 60.0000 Hundekotsackerln mit eindeutigem Inhalt. Das war vor ein paar Jahren noch undenkbar“, heißt es.

Die Waste Watcher sind immer in 2er-Teams unterwegs. Vergehen gegen das Wiener Reinhaltegesetz können sie nur dann ahnden, wenn die handelnde Person eindeutig feststellbar ist. Das heißt, im Normalfall muss die Person beim Hinterlassen einer Verunreinigung in flagranti erwischt werden, was eine große Herausforderung für die Kontrolleure darstellt. Neben den Amtshandlungen hätten die Waste Watcher ebenso rund 13.000 Informationsgespräche durchgeführt, wird betont.

Schwerpunkttag in Floridsdorf

Zusätzlich zu den Routinekontrollen gibt es auch regelmäßig sogenannte Schwerpunkttage. Ein solcher findet am Samstag statt. Dann wird eine größere Anzahl an Kontrolleuren - dieses Mal gut sichtbar mit gekennzeichneten Gilets - verstärkt in Floridsdorf und der Donaustadt unterwegs sein. Ein weiterer Aktionstag ist für September angekündigt, dann in einigen Bezirken innerhalb des Gürtels.

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