Wohnung in Flammen: Brandstiftung vermutet

In der Nacht auf Sonntag ist die Feuerwehr zu einem Großbrand in Ottakring ausgerückt. Eine Wohnung stand in Flammen. Laut Polizei dürfte es sich dabei um Brandstiftung handeln: Die Lebensgefährtin des Mieters wurde festgenommen.

Kurz nach Mitternacht verzeichnete die Feuerwehr gleich mehrere Anrufe. Als die Einsatzkräfte in der Hasnerstraße auf Höhe Maroltingergasse eintrafen, stand die Erdgeschoßwohnung in einem dreistöckigen Wohnhaus bereits in Flammen. Das Feuer schlug aus den straßenseitigen Fenstern. In den Stockwerken darüber sahen die Feuerwehrleute mehrere Menschen, „die um Hilfe riefen und schon in Panik waren“, so Feuerwehrsprecher Gerald Schimpf gegenüber Radio Wien.

Brand Ottakring

MA 68 Lichtbildstelle

Die Wohnung brannte komplett aus

Die Einsatzkräfte kämpften sich durch das bereits unpassierbare Stiegenhaus. Insgesamt wurden rund 30 Menschen gerettet, verletzt wurde niemand. Die Türe der Wohnung war durchgebrannt, ein 46-jähriger Mann konnte sich durch einen Sprung aus dem Fenster retten. Er gab gegenüber der Polizei an, er habe sich mit seiner Lebensgefährtin gestritten, danach sei er schlafen gegangen. „Er hat einem Polizisten erzählt, dass die Wohnung, als er wieder aufgewacht ist, schon gebrannt hat. Und dass er seine Lebensgefährtin verdächtigt“, so Polizeisprecher Harald Sörös.

Feuerzeugbenzin in der Tasche

Die Polizei nahm die Fahndung auf, wenig später konnte die 46-jährige Frau in einem Lokal auf der Ottakringer Straße gefunden werden. „In ihrer Handtasche hatte sie Feuerzeugbenzin, das vermutlich zur Brandbeschleunigung verwendet wurde. Sie wurde wegen des Verdachts der Brandstiftung festgenommen“, so Sörös. Eine Einvernahme der Frau war zunächst nicht möglich - sie hatte 2,22 Promille.

Brand Ottakring

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Die Feuerwehr war etwa vier Stunden im Einsatz

Die Feuerwehr war mit 16 Fahrzeugen und rund 70 Einsatzkräften an Ort und Stelle. Der Brand im Erdgeschoß wurde mit drei Löschleitungen bekämpft. Erst nach vier Stunden konnte „Brand aus“ gegeben werden. Ins Spital musste niemand, 14 Menschen wurden von der Berufsrettung erstversorgt und in häusliche Pflege entlassen. Die Wohnung ist komplett ausgebrannt.