Polizeiaufnahme soll neu aufgestellt werden

Personalvertreter haben in den vergangenen Wochen Kritik am Aufnahmeverfahren der Polizei geäußert. Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) widerspricht dem jetzt und kündigt eine Neuaufstellung des Aufnahmeverfahrens an.

982 Punkte können beim Aufnahmetest der Polizei erreicht werden. Im Vergleich zu früher seien die Ergebnisse der Bewerberinnen und Bewerber gesunken, kritisierte der Gewerkschafter Hermann Wally von der Fraktion Sozialdemokratischer GewerkschafterInnen (FSG): „In der Regel waren das so zwischen 400 und 500 Punkte als Mindestanzahl, wo die Leute noch aufgenommen wurden. Jetzt liegt die Zahl bei 200 Punkten“ - mehr dazu in Polizei-Aufnahmetest: Niedrigere Anforderungen

Schnitt zwischen 633 und 930 Punkten

Die Zahlen entsprechen laut Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) nicht der Wahrheit: „Das ist absolut unangebracht und, ehrlich gesagt, fehlt mir ein wenig das Verständnis, wenn ausgerechnet Personalvertreter glauben, damit einen Beitrag zu leisten“, sagte Kickl in der „Zeit im Bild“ am Rande eines Besuchs bei Polizeischülern. Der Punkteschnitt würde in den Bundesländern zwischen 633 und 930 Punkten liegen.

Auf die Kritik der Gewerkschaft hatte der Sprecher des Innenministers damals noch bestätigt, dass die rote Linie für die Aufnahme bei knapp 140 Punkten liegt. Aber: Jeder oder jede, der dieses Limit erreicht, ist dazu geeignet, die Ausbildung zu beginnen. Beworben haben sich heuer schon 5.400 Personen und beinahe so viele wie im gesamten Vorjahr (5.800). Die Abbruchrate liegt bei knapp fünf Prozent.

Neues Aufnahmeverfahren bei der Polizei

Innenminister Kickl (FPÖ) reagiert auf die Kritik, wonach die Ansprüche bei der Aufnahme neuer Polizisten sinken würden. Ab 1. Jänner soll auch das Aufnahmeverfahren modernisiert werden.

Einheitliches Aufnahmesystem geplant

Beim Aufnahmetest ist die Dropout-Rate aber wesentlich höher. „Will ich 11.000 Menschen aufnehmen, muss ich mir 60.000 bis 80.000 anschauen“, sagte der Sektionschef im Innenministerium, Karl Hutter, im Ö1-Morgenjournal. Derzeit dauert die Aufnahmeprozedur allerdings lange: im Schnitt neun Monate, manchmal sogar mehr als ein Jahr. Künftig soll man sofort nach dem Test wissen, ob das Prüfungsmodul positiv absolviert wurde.

Ab kommendem Jahr will das Ministerium das Aufnahmeverfahren außerdem modernisieren, sagte Hutter: „Wir werden ein einheitliches, standardisiertes, auf hoher Qualität basierendes Aufnahmesystem haben. Wir werden die psychologische Eignungsdiagnostik und das psychologische Interview auf den neuen wissenschaftlichen Erkenntnisstand bringen.“ Schwimmtest gibt es keinen mehr, die Bewerberinnen und Bewerber müssen den Fahrtenschwimmer-Ausweis nachweisen. Der 3.000-Meter-Lauf wird durch einen Ergometertest ersetzt.

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